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Stressarme Schlachtung – Einfluss der Hoftötung auf Verhalten, Stressphysiologie und Fleischqualität von Rindern

Abstract

Das Projekt vergleicht das Verhalten, Stress anzeigende Parameter und die Fleischqualität von auf dem Hof getöteten Rindern mit den entsprechenden Parametern von vergleichbaren Rindern vom gleichen Betrieb, die in einem ähnlichen Zeitraum auf dem Schlachthof geschlachtet wurden. Auf diese Weise können Stress auslösende und Stress mindernde Faktoren auf verschiedenen Betrieben bei beiden Tötungsarten sowie ihr Einfluss auf die Fleischqualität gefunden werden.

Das Ziel ist es, das Wissen über Stress auslösende Faktoren vor der Tötung zu verbessern, um diese Faktoren anschliessend mittels Beratung und Informationsanlässen sowie Artikel in Praxisjournalen minimieren zu können. Damit soll die stressarme Schlachtung und eine sehr gute Fleischqualität gefördert werden.

Detaillierte Projektbeschreibung

Die Schlachtung von Rindern ist mit verschiedenen stressauslösenden Ereignissen verbunden. Alternative Schlachtverfahren wie die Hoftötung haben das Ziel, den Stress vor der Schlachtung zu reduzieren. Seit Juli 2020 sind Hof- und Weidetötungen in der Schweiz gesetzlich zugelassen und geregelt. Die Zulassung besitzen bisher rund 50 Betriebe und das Interesse daran ist gross.

Bisherige Studien haben positive Effekte der Hoftötung auf den Stress vor der Schlachtung gezeigt, aber es fehlt eine Vergleichsstudie ohne zusätzliche Stressoren. Zudem ist bekannt, dass vor der Schlachtung erlebter Stress die Fleischqualität beeinflussen kann. Ob die Hoftötung auch die Fleischqualität verbessert, ist noch nicht abschliessend geklärt. Daher soll das Projekt den Unterschied zwischen Hoftötung und Tötung am Schlachthof hinsichtlich Stressindikatoren bei der Schlachtung und Fleischqualität untersuchen.

Das Projekt beinhaltet die Untersuchung von 40 Rindern, von denen jeweils 20 Tiere auf dem Hof und 20 Tiere am Schlachthof getötet werden. Die involvierten Betriebe besitzen alle bereits eine Erlaubnis zur Hoftötung. Vor der Schlachtung werden Verhaltenstests zur Erfassung der Reaktivität durchgeführt. Bei der Schlachtung werden physiologische Stressindikatoren wie Herzfrequenz, Atemfrequenz, physische Aktivität, Speichelkortisolkonzentrationen und Blutparameter gemessen. Verhaltensindikatoren wie Vokalisationen, Abwehrbewegungen und Rückzug werden ebenfalls erfasst. Nach der Schlachtung werden Metabolismusparameter und Fleischqualitätsmerkmale wie pH-Wert, Schlachtkörpertemperatur, glykolytisches Potenzial und Wasserverluste untersucht. Geschulte Personen führen ausserdem eine sensorische Analyse des Fleisches durch.

Die Ergebnisse sollen zur Weiterentwicklung und Förderung stressarmer Schlachtmethoden beitragen.

Finanzierung/ Donor
  • Stiftung Edith Maryon
  • Stiftung Vontobel
  • Eva-Husi-Stiftung
(Forschungs-)Programm
  • Sonstige Programme
Projektpartner
FiBL Projektleitung/ Kontakt
FiBL Mitarbeitende
Rolle des FiBL

Projektkoordination, Betriebe rekrutieren, Betriebsbesuche, Tierbeobachtungen, Blutprobennahmen, Fleischtransporte zum Untersuchungslabor in Posieux, Auswertungen der erhobenen Parameter, Verfassen von Berichten und Artikeln

FiBL Projektnummer 50013
Änderungsdatum 06.12.2023
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