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Faktenblatt: Reifenabrieb im Boden und die Folgen

Proben entlang von Strassen...

...…geben Aufschluss über die Menge an Mikroplastik im Boden. (Fotos: FiBL, Dominika Kundel)

Reifenabrieb landet nicht nur auf der Strasse, sondern auch in angrenzenden Böden. Forschungsergebnisse des FiBL und der Universität Darmstadt zeigen: Selbst entlang wenig befahrener Landstrassen reichert sich Mikroplastik in bedenklichen Mengen an – mit Folgen für Pflanzen und Boden. Ein Faktenblatt fasst die Studie und ihre Ergebnisse übersichtlich zusammen.

Durch Reifenabrieb entsteht in der Schweiz jährlich rund ein Kilogramm Mikroplastik pro Person, das über Regen, Wind und Spritzwasser auch in den Boden gelangt. Bis jetzt gibt es nur wenige Studien, die Mikroplastik in Bodenproben nachweisen. Ein Forschungsteam des FiBL zusammen mit Forschenden der Universität Darmstadt untersucht dies in einer Studie, für die es an 15 Strassen im Kanton Solothurn systematisch Bodenproben nahm.

Das Resultat: Bis zu 110000 Partikel pro Kilogramm Boden wurden direkt am Strassenrand gemessen. In zehn Metern Entfernung waren die Werte immer noch leicht erhöht. Nicht nur die Anzahl der Partikel, sondern auch deren Gehalte an Schadstoffen sind bedenklich, wie z. B. polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) und Schwermetalle wie Zink.

Die Forschung macht deutlich: Reifenabrieb ist eine unterschätzte Umweltgefahr und Massnahmen sind nötig. Optimierte Strassenbeläge, neue Reifenrezepturen und leistungsfähige Entwässerungssysteme – wie sie teilweise schon auf Autobahnen im Einsatz sind – könnten die Belastung deutlich reduzieren.

Faktenblatt zur Studie

Ein Faktenblatt, das auf dem Artikel "Tracks of travel: unveiling tire particle concentrations in Swiss cantonal road soils" basiert, fasst die Studie übersichtlich zusammen (Links siehe unten).

Die Studie ist Teil des Projekts "Mikroplastik aus Strassenverkehr und Biogasgülle im Boden", das vom Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) finanziert wurde. Weitere Mittel stammen aus dem EU-Projekt MINAGRIS (MIcro- and NAno-Plastics in AGRIcultural Soils: sources, environmental fate and impacts on ecosystem services and overall sustainability), das sich mit landwirtschaftlichen Quellen von Mikroplastik beschäftigt und in dessen Rahmen auch das Faktenblatt entstanden ist.

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Dominika Kundel

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