Reifen- und Strassenabriebpartikel (TRWP) stellen eine erhebliche Gefahr für die Umwelt dar. Sie gelangen durch Lufttransport und Oberflächenabfluss leicht in Böden entlang von Strassen und reichern sich dort an. Trotz einiger vorhandener Daten zu TRWP-Massenkonzentrationen sind die Stichprobengrössen und die bisher erfassten Standorte nicht repräsentativ, um TRWP-Konzentrationen an Strassen zuverlässig zu modellieren. Zudem fehlen Informationen zu Menge, Grösse, Form und räumlicher Verteilung von TRWP in Strassenböden.
Das "GRIP"-Projekt schliesst diese Wissenslücke durch eine gross angelegte Feldkampagne, eine neuartige partikelbasierte Analyse sowie eine Massenabschätzung in einem räumlichen Modellierungsansatz, um die TRWP-Anreicherung in Böden entlang von Strassen räumlich vorherzusagen. Für die Verknüpfung von Verkehrsdaten mit TRWP-Konzentrationen und -Eigenschaften werden Standorte mit automatischen Verkehrszählern ausgewählt. TRWP werden aus dem Boden extrahiert und mit mikroskopischer maschineller Lerntechnik gemessen sowie charakterisiert. Ergänzend liefern 3D-Mikroskopie und Massenmodelle weitere TRWP-Massenkonzentrationen, die mit etablierten Methoden validiert werden. Die Daten werden geostatistisch und mit Random-Forest-Algorithmen ausgewertet, um ein räumliches Konzentrationsmodell zu erstellen.
Das GRIP-Projekt liefert verlässliche TRWP-Daten von verschiedenen Standorten und Vorhersagen für Böden entlang der Strassen in der Schweiz und Deutschland. Die abschliessende Karte soll repräsentative TRWP-Konzentrationen und -Eigenschaften abbilden und bildet die Grundlage für ökologische Untersuchungen und mögliche Gegenmassnahmen.
Projektpartner