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SustainSahel präsentiert Innovationen für eine nachhaltige afrikanische Landwirtschaft

Landwirtschaftliche Parzellen, dazwischen lokale Baumarten.

Die Integration lokaler Baumarten wie Faidherbia albida in Landschaften verbessert den Wasserhaushalt und die Bodenqualität und liefert Tierfutter. (Foto: SustainSahel, Alain Audebert)

Zwei Ziegen fressen Pflanzenteile aus einer Plastikwanne.

Lokale Heilbäume und -sträucher verbessern die Tiergesundheit. Sie sind beispielsweise wirksam gegen Nematodenbefall bei Ziegen. (Foto: FiBL, Harun Cicek)

Zwei Landwirte stehen auf einem Feld und unterhalten sich.

Das Lernen von Landwirt*in zu Landwirt*in hat sich als die effizienteste Form des Wissenstransfers erwiesen. (Foto: FiBL, Fernando Sousa)

Vier Landwirte beim Mulchen.

Beim Mulchen wird der Boden mit einer Schicht organischen Materials wie Laub oder Pflanzenresten abgedeckt. Dies verbessert die Wasserspeicherung und unterdrückt Unkraut. (Foto: Sustain Sahel, Lilian Beck)

Luftaufnahme: Landwirte*innen beim Aufforsten einer Fläche.

Die Regierungen werden aufgefordert, agrarökologische und agroforstwirtschaftliche Praktiken in ihre Strategien zu integrieren. (Foto: FiBL, Harun Cicek)

Das EU-Projekt SustainSahel hat gezeigt, dass einfache agrarökologische Praktiken bis zu 40 Prozent höhere Erträge bringen, die Klimaresilienz stärken und gleichzeitig rentabel sind. Das vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL geleitete Projekt präsentiert eine Fülle von Bildungsmaterialien und Erfahrungen, deren Verbreitung den Weg für eine nachhaltige Entwicklung Afrikas ebnen kann.

(Frick, 29.09.2025) Von 2020 bis 2025 unterstützte das von der EU finanzierte Projekt "Sustain Sahel" Kleinbauern und -bäuerinnen in der Sahelzone bei der Bekämpfung von Bodendegradation und Klimastress. Unter der Leitung des FiBL zeigte das Projekt, dass agrarökologische Praktiken sowohl wirksam als auch wirtschaftlich rentabel sind. An sieben Pilotstandorten arbeiteten Forscher*innen und Landwirt*innen Hand in Hand mit Institutionen aus Mali, Senegal, Burkina Faso, Frankreich, Deutschland und der Schweiz. Mehr als 5000 Landwirt*innen waren beteiligt, die Tausende von Hektar in verschiedenen Niederschlagszonen der Sahelzone repräsentierten.  

Landwirtschaftliche Praktiken mit Wirkung

Harun Cicek, Projektleiter aus der Abteilung Internationale Zusammenarbeit des FiBL, erklärt: «Wir haben festgestellt, dass einfache Praktiken wie Mulchen, Kompostieren und die Integration lokaler Bäume und Sträucher die Erträge um bis zu 40 Prozent steigern können. Darüber hinaus verbessern diese Massnahmen die Boden- und Wasserqualität und liefern Futter- und Heilmittelressourcen.»  

Führende Landwirt*innen sind entscheidend 

Ein Highlight war das "lead farmer"-Modell: Landwirt*innen wurden im Feld ausgebildet und gaben ihr Wissen an 20 bis 40 Kolleg*innen weiter. So konnte ein starker Multiplikatoreneffekt erzielt werden. Die Übernahme solcher Praktiken führte zu Ertragssteigerungen von 150 bis über 300 Kilogramm pro Hektar, was einem Zuwachs von bis zu 40 Prozent entspricht. Ausserdem wurde die Ertragssicherheit verbessert, selbst unter klimatischen Stressbedingungen.

Konkrete Empfehlungen für die Zukunft

Beim Abschlussworkshop im Mai in Dakar, Senegal, wurden konkrete Empfehlungen für die Stakeholder erstellt:

  • Für Landwirt*innen: Einführung von agrarökologischer und biologischer Landwirtschaft. Die erforderlichen Informationen und das nötige Know-how finden sich in den Handbüchern und Schulungsmaterialien auf der Projektwebseite.
  • Für politische Entscheidungsträger*innen: Integration der Agrarökologie in Agrar- und Umweltstrategien; Überarbeitung der Bodenrechtsvorschriften, um Landwirt*innen Rechte an gepflanzten Bäumen zu sichern; Investitionen in Beratung und Lieferketten; Finanzierung partizipativer Forschung und Unterstützung bei der Umstellung.
  • Für Forscher*innen: Vertiefung des Wissens über Wechselwirkungen zwischen Bäumen und Nutzpflanzen, Boden-Wasser-Dynamik und Kohlenstoffspeicherung; Verbessertes Monitoring durch den Einsatz von Drohnen und Satellitendaten; Untersuchung von sozioökonomischen Auswirkungen und Hindernissen für die Umstellung.

Agrarökologie ist die Zukunft für Afrika

Im Mai 2025 leitete SustainSahel eine grosse kooperative Konferenz mit dem Titel "Agrarökologischer Wandel der Ernährungssysteme in Afrika". Zusammen mit acht anderen EU-Afrika-Projekten lieferten sie fundierte Beweise: Biologischer Landbau und Agrarökologie sind bewährte und skalierbare Lösungen für eine nachhaltige Zukunft Afrikas.

Weitere Informationen

Kontakt

  • Harun Cicek, FiBL, Stellvertretung der Leitung Gruppe Agrarökosystem-Innovation & Umsetzung
  • Gian Nicolay, FiBL, Departement für Internationale Zusammenarbeit, Gruppe Politik- & Sektorentwicklung

Links

Videos

Unterstzützung

Dieses Projekt wurde durch "Horizon 2020", dem Rahmenprogramm der Europäischen Union für Forschung und Innovation, finanziert.

Partner

  • Access Agriculture (AA), Benin
  • Afrikanisches Forum für landwirtschaftliche Beratungsdienste (AFAAS), Burkina Faso
  • Verband professioneller Bauernorganisationen (AOPP), Mali
  • Agrarforschungszentrum für internationale Entwicklung (CIRAD), Frankreich
  • Bauernverband von Faso (CPF), Burkina Faso
  • Zentrum für ökologische Überwachung (CSE), Senegal
  • Nationaler Rat für Konsultation und ländliche Zusammenarbeit (CNCR), Senegal
  • Institut für Umwelt- und Agrarforschung (INERA), Burkina Faso
  • Institut für ländliche Wirtschaft (IER), Mali
  • Internationales Institut für tropische Landwirtschaft (IITA), Kenia
  • Ländliches Polytechnisches Institut (IPR/IFRA), Mali
  • Senegalesisches Institut für Agrarforschung (ISRA), Senegal
  • Nationales Forschungsinstitut für nachhaltige Entwicklung (IRD), Frankreich
  • Nazi BONI Universität (UNB), Burkina Faso
  • Universität Hohenheim, Deutschland
  • Universität Kassel, Deutschland

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