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Das Projekt SCALE-it startet mit dreitägigem Kick-off-Meeting

Eine Gruppe von etwa 50 Personen auf einem sonnigen Dach mit grünen Hügeln im Hintergrund.

Die SCALE-it-Projektpartner trafen sich vom 11. bis 13. Juni 2025 in Frick, Schweiz, zum ersten persönlichen Kick-off-Meeting. (Foto: FiBL, Andreas Basler)

Drei Frauen vor Bäumen.

Das Team der SCALE-it-Projektkoordination: Giulia Moretto (Projekt­koordinatorin), Veronika Maurer und Joëlle Herforth-Rahmé (wissen­schaftliche Koordinator­innen). (Foto: FiBL, Andreas Basler)

Projektlogo.

Mitte Juni kam das Projektkonsortium am FiBL Schweiz in Frick zum ersten persönlichen Treffen zusammen. Das Projekt wird von FiBL Schweiz und FiBL Europe koordiniert. Beteiligt sind 36 Partner aus zwölf EU-Mitgliedstaaten sowie Institutionen aus der Schweiz, Grossbritannien, der Türkei und Australien. Ziel von SCALE-it ist es, Biolandbausysteme widerstandsfähiger zu machen und mit den Nachhaltigkeitszielen der EU in Einklang zu bringen.

SCALE-it (upSCALing Efficient alternatives for contentious InpuTs in organic farming) ist ein vierjähriges Innovationsprojekt im Rahmen von Horizon Europe, das am 1. Mai 2025 offiziell gestartet ist. Das Projekt zielt darauf ab, die Abhängigkeit im Biolandbau von umstrittenen Betriebsmitteln – wie Kupfer, Mineralöl, konventionellen Düngemitteln, Antibiotika, Anthelminthika, Spinosad und gentechnisch veränderte oder synthetische Vitamine – zu verringern. Dafür werden kosteneffiziente und skalierbare Alternativen entwickelt, erprobt und verbreitet.

Umfang und Wirkung des Projekts

SCALE-it verfolgt einen systemischen Ansatz zur Entwicklung und Einführung erfolgsversprechender Alternativen. Das Projekt verbindet wissenschaftliche Validierung mit praktischer Anwendbarkeit und bringt vielversprechende Lösungen von den Technologie-Reifegraden (TRL) 4-6 bis zur Demonstration und Einführung (TRL 7-9) voran.

Durch Living Labs und partizipative Methoden wird das Projekt

  • die Anwendung und Wirksamkeit unbedenklicher Alternativen auf biologischen Betrieben demonstrieren und validieren,
  • Daten für ökologische, ökonomische und soziale Wirkungsanalysen bereitstellen,
  • die Marktakzeptanz und das Nutzungsverhalten von Landwirt*innen und Konsumierenden untersuchen,
  • Unternehmen bei der Hochskalierung der Produktion, bei Zulassungsverfahren und beim Schutz des geistigen Eigentums unterstützen
  • Sowie Politik-Mitgestaltung und regulatorischen Dialog fördern.

 SCALE-it soll die Abhängigkeit von umstrittenen Betriebsmitteln verringern und zu einem fairen, gesunden und klimafreundlichen Lebensmittelsystem beiztragen, indem nicht umstrittenen Naturprodukte, Systeme zur Entscheidungsunterstützung und technische Lösungen in präventive Managementpraktiken integriert werden

Demonstrationsversuche

Ein zentrales Element von SCALE-it ist ein Netzwerk von über 65 On-farm-Demonstrationsversuchen in 13 Ländern. Diese Versuche werden von «lokalen Botschafter*innen» – regionalen Partner*innen mit enger Verbindung zur Bioszene – geleitet. Sie führen Veranstaltungen durch, vermitteln den optimalen Einsatz der Alternativen und erfassen Daten zur Bewertung der ökologischen und wirtschaftlichen Auswirkungen.

In den Versuchen werden die entwickelten Alternativen getestet und validiert, um ihre praktische Eignung zu gewährleisten und eine breitere Akzeptanz bei Landwirt*innen zu erreichen.

Kick-off-Meeting am FiBL

Das SCALE-it-Konsortium traf sich vom 11. bis 13. Juni 2025 auf dem FiBL Campus in Frick, Schweiz, zum offiziellen Projektstart. Organisiert wurde das Treffen vom FiBL, das das Projekt auch koordiniert. Rund 60 Teilnehmende aus Forschungseinrichtungen, Universitäten und Bauernorganisationen, aus der Landwirtschaft, aus Kontrollstellen und aus der Industrie kamen zusammen, um die Projektziele und nächste Schritte abzustimmen.

Aktivitäten waren unter anderem:

  • Diskussion der Zeitpläne und Aktivitäten für die einzelnen Arbeitspakete,
  • Planung der über 65 Demonstrationsversuche gemeinsam mit den lokalen Botschafter*innen und Verantwortlichen für die unterschiedlichen Kulturen oder Tierarten,
  • Diskussion gemeinsamer Strategien zur Einbeziehung von Stakeholdern und zur Datenerhebung
  • Exkursionen zu den Bioobstanlagen des FiBL und zum Biobetrieb «Stone Ranch» mit Rindviehhaltung
  • Vorstellung des Projektlayouts und Diskussion über geeignete Tools für eine wirksame Wissenschaftskommunikation

Die Rolle des FiBL

Das FiBL Schweiz übernimmt die wissenschaftliche Leitung des Projekts, Veronika Maurer fungiert als wissenschaftliche Koordinatorin, unterstützt wird sie von Joëlle Herforth. Zu den Aufgaben des FiBL Schweiz gehören

  • die Leitung des Work Package, das für Management und Koordination der Demonstrationsversuche zuständig ist, einschliesslich Arbeitsabläufe, Datenerhebung und Berichterstattung,
  • die Co-Leitung im Bereich Tierernährung, insbesondere zur Reduktion des Einsatzes der synthetischen Vitamine A, D und E sowie zur Förderung einer gentechnikfreien Versorgung mit Vitamin B2,
  • die Entwicklung alternativer Pflanzenschutzmassnahmen zur Reduktion des Kupfereinsatzes,
  • die Weiterentwicklung eines Entscheidungshilfesystems, das mehrere Kriterien einschliesst, zur Bewertung externer Düngemittel,
  • die Reduktion des Antibiotikaeinsatzes bei Milchvieh durch ein neues Beratungsinstrument sowie die Reduktion des Anthelminthika-Einsatzes bei Kleinwiederkäuern und Geflügel durch biologische Bekämpfung und gezielte Behandlungsstrategien.

Das FiBL Europe koordiniert das Gesamtprojekt mit Giulia Moretto als Projektkoordinatorin. Sie leitet auch die Kommunikations- und Disseminationsaktivitäten und stellt sicher, dass die Projektergebnisse für politische Entscheidungsträger*innen, Praktiker*innen und die Öffentlichkeit zugänglich sind. Selene Capalbo ist für die Kommunikationsaktivitäten zuständig. Das FiBL Frankreich führt einen Demonstrationsversuch durch, um Alternativen zu Anthelminthika bei Schafen aufzuzeigen.

Über das Projekt

SCALE-it hat eine Laufzeit von 48 Monaten und wird im Rahmen des Programms "Horizon Europe" der Europäischen Union (2021-2027) finanziert, mit einer Kofinanzierung durch das Schweizer Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI). Das Projekt wird vom FiBL Europe koordiniert, die wissenschaftliche Leitung liegt beim FiBL Schweiz.

Die offizielle SCALE-it-Website wird in Kürze veröffentlicht und bietet aktuelle Informationen, Projektnews sowie Zugang zu Ergebnissen und Materialien.

Weitere Informationen

Kontakte

Projektpartner

  • FiBL Europe (FiBL EU)
  • FiBL Frankreich (FiBL FR)
  • Ungarisches Forschungsinstitut für biologischen Landbau (ÖMKi)
  • Julius-Kühn-Institut Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen (JKI)
  • Internationales Zentrum für Alte Agronomische Studien im Mittelmeerraum (IAMB)
  • Fondazione Edmund Mach (FEM)
  • Università degli Studi di Trento (UNITN)
  • SRUC (SRUC)
  • Internationale Vereinigung der ökologischen Landbaubewegungen Regionalgruppe Europäische Union (IFOAM EU)
  • Innovationszentrum für Økologisk Landbrug (ICOEL)
  • Naturland e.V. (Naturland)
  • Öko-Obstbau Norddeutschland (ÖON)
  • BioSelena (BioSelena)
  • Estnische Stiftung für ökologischen Landbau (EOFF)
  • Trifolio-M GmbH (TM)
  • Københavns Universitet (UCPH)
  • Szkoła Główna Gospodarstwa Wiejskiego (SGGW)
  • Universität Aarhus (AU)
  • Universität Coventry (CU)
  • Universität Hohenheim (UHOH)
  • Universidad de Jaén (UJA)
  • Ekolojik Tarım Organizasyonu Derneği (ETO)
  • Instytut Ogrodnictwa - Państwowy Instytut Badawczy (InHort)
  • Agencia Estatal Consejo Superior de Investigaciones Científicas (CSIC)
  • Fundacja Imienia Stanisława Karłowskiego (Juchowo)
  • O.P. Ortofrutticola Jonica S.A.C.A.R.L. (OP Jonica)
  • Ελληνικό Μεσογειακό Πανεπιστήμιο (HMU)
  • SaluVet GmbH (SaluVet)
  • Instytut Zootechniki Państwowy Instytut Badawczy (NRIAP)
  • Institut Technique de l'Agriculture Biologique (ITAB)
  • A Cert Ευρωπαϊκός Οργανισμός Πιστοποίησης Ανώνυμη Εταιρεία (A-CERT)
  • Perleuve SRL (Perleuve)
  • FiBL Schweiz (FiBL CH)
  • SubstainTech (SBT)
  • Agroscope (WBF-AGS)
  • Internationale Tiergesundheitsprodukte (IAHP)

 Finanzierung

  • Horizon Europe, das Forschungs- und Innovationsprogramm der Europäischen Union 2021-2027 im Rahmen von HORIZON-CL6-2024-FARM2FORK-02
  • SBFI – Schweizerisches Sekretariat für Bildung, Forschung und Innovation