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Langzeitdaten zeigen, was Bio kann

Ein Mann steht draussen vor einem Whiteboard und spricht.

Paul Mäder leitete den DOK-Versuch von 1987 bis 2023 und führte ihn zum Erfolg. Nach seiner Pension 2024 übernahm FiBL Forscher Hans-Martin Krause die Zuständigkeit. (Foto: FiBL, Simona Moosmann)

Am 5. Dezember ist der Internationale Tag des Bodens. Ein Versuch, der sich intensiv mit dem Boden beschäftigt, ist der DOK-Versuch in der Schweiz. Er wird vom FiBL und der staatlichen Forschungs­einrichtung Agroscope geleitet und hätte einen Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde verdient. Es ist der weltweit am längsten laufende Langzeitversuch, der Anbausysteme im Freiland wissenschaftlich vergleicht. Im letzten Jahr wurden Daten aus 45 Jahren ausgewertet und publiziert. Sie zeigen: Biolandbau fördert die Bodenfruchtbarkeit und hilft beim Schutz der Biodiversität.

Der DOK-Versuch vergleicht die Anbausysteme biologisch-dynamisch (D), biologisch-organisch (O) und konventionell (K) seit 1978 und wird von einer Gruppe konventioneller und biologischer Landwirtinnen und Landwirte beratend begleitet. Die Daten aus dem Versuch zeigen, dass der Biolandbau eine tragfähige Grundlage für die Weiterentwicklung nachhaltiger Anbausysteme bietet, um Nahrungsmittelproduktion und Umweltwirkung gleichermassen zu berücksichtigen.

Förderlich für die Bodenfruchtbarkeit

Ausschlaggebend für die Bodenfruchtbarkeit ist tierischer Mist und dessen Aufbereitung. Auf praxisüblicher Düngestufe konnte der Humusgehalt durch Hofdünger stabil gehalten werden. Wurden diese wie im biodynamischen System in kompostierter Form ausgebracht, konnte der Humusgehalt sogar gesteigert werden. Dies wirkt sich positiv auf die Bodenstruktur aus, hilft Wasser zu speichern und reduziert Bodenverluste durch Erosion. Gleichzeitig wird das Bodenleben gefördert. Bioböden zeigen eine höhere und vielfältigere biologische Aktivität, wodurch auch der Artenreichtum profitiert.

Effizient produzierte Erträge

Die Daten zeigen eindrücklich, wie wichtig robuste Sorten für die Ertragssteigerung sind. Sie zeigen auch, dass Biosysteme effizient sind. Im Schnitt produzieren sie 85 Prozent der konventionellen Erträge – und das ohne den Einsatz chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel und Kunstdünger.

Stickstoff ist einer der wichtigsten, aber für die Umwelt kritischsten Pflanzennährstoffe, da Überschüsse ins Grundwasser oder als Klimagase in die Atmosphäre gelangen können.

Paul Mäder und der DOK

Paul Mäder leitete den DOK-Versuch von 1987 bis 2023 und führte ihn zum Erfolg. Gemäss ScholarGPS gehörte der FiBL Forscher 2024 zu den besten 0,05 Prozent aller Wissenschaftler. Ein besonderes Highlight seiner Karriere war 2002 die Publikation einer DOK-Studie im hochrangigen Forschungsmagazin "Science". Sie wurde seither über 4000-mal zitiert und ist ein Meilenstein, der den Biolandbau aus der Forschungsnische führte und seine Glaubwürdigkeit erhöhte. 2024 ging Paul Mäder in Pension und übergab die Leitung des DOK-Versuchs einer neuen Generation: Zuständig ist jetzt FiBL Wissenschaftler Hans-Martin Krause.

Autorin: Franziska Hämmerli, FiBL

Dieser Beitrag erschien im FiBL Tätigkeitsbericht 2023/2024.

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