Der DOK-Versuch vergleicht die Anbausysteme biologisch-dynamisch (D), biologisch-organisch (O) und konventionell (K) seit 1978 und wird von einer Gruppe konventioneller und biologischer Landwirtinnen und Landwirte beratend begleitet. Die Daten aus dem Versuch zeigen, dass der Biolandbau eine tragfähige Grundlage für die Weiterentwicklung nachhaltiger Anbausysteme bietet, um Nahrungsmittelproduktion und Umweltwirkung gleichermassen zu berücksichtigen.
Förderlich für die Bodenfruchtbarkeit
Ausschlaggebend für die Bodenfruchtbarkeit ist tierischer Mist und dessen Aufbereitung. Auf praxisüblicher Düngestufe konnte der Humusgehalt durch Hofdünger stabil gehalten werden. Wurden diese wie im biodynamischen System in kompostierter Form ausgebracht, konnte der Humusgehalt sogar gesteigert werden. Dies wirkt sich positiv auf die Bodenstruktur aus, hilft Wasser zu speichern und reduziert Bodenverluste durch Erosion. Gleichzeitig wird das Bodenleben gefördert. Bioböden zeigen eine höhere und vielfältigere biologische Aktivität, wodurch auch der Artenreichtum profitiert.
Effizient produzierte Erträge
Die Daten zeigen eindrücklich, wie wichtig robuste Sorten für die Ertragssteigerung sind. Sie zeigen auch, dass Biosysteme effizient sind. Im Schnitt produzieren sie 85 Prozent der konventionellen Erträge – und das ohne den Einsatz chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel und Kunstdünger.
Stickstoff ist einer der wichtigsten, aber für die Umwelt kritischsten Pflanzennährstoffe, da Überschüsse ins Grundwasser oder als Klimagase in die Atmosphäre gelangen können.
Paul Mäder und der DOK
Paul Mäder leitete den DOK-Versuch von 1987 bis 2023 und führte ihn zum Erfolg. Gemäss ScholarGPS gehörte der FiBL Forscher 2024 zu den besten 0,05 Prozent aller Wissenschaftler. Ein besonderes Highlight seiner Karriere war 2002 die Publikation einer DOK-Studie im hochrangigen Forschungsmagazin "Science". Sie wurde seither über 4000-mal zitiert und ist ein Meilenstein, der den Biolandbau aus der Forschungsnische führte und seine Glaubwürdigkeit erhöhte. 2024 ging Paul Mäder in Pension und übergab die Leitung des DOK-Versuchs einer neuen Generation: Zuständig ist jetzt FiBL Wissenschaftler Hans-Martin Krause.
Autorin: Franziska Hämmerli, FiBL
Dieser Beitrag erschien im FiBL Tätigkeitsbericht 2023/2024.
Weitere Informationen
Kontakt
Links
- fibl.org: Der DOK-Versuch
- fibl.org: Dossier "Der DOK-Versuch: Vergleich von biologischen und konventionellen Anbausystemen über 45 Jahre"
- fibl.org: Faktenblatt "Bioanbau im Vergleich: Ergebnisse aus 45 Jahren DOK-Versuch"
- fibl.org: Podcast "Der DOK-Versuch – Anbausysteme im Vergleich"
- fibl.org: FiBL Tätigkeitsbericht 2023/2024
