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Hintergrundinformationen zur Medienmitteilung "Biokirschen: eine Kultur mit Ausbaupotenzial"

Vorbeugen statt heilen erfordert grosses Fachwissen

Obstbauern, die nach den Richtlinien des Biolandbaus produzieren, setzen auf Gestaltung und Pflege der Ökosysteme und stärken so die Abwehrkräfte der Obstanlagen. Dadurch können sie direkte Behandlungen mit natürlichen Mitteln minimieren. Auf chemisch-synthetisch hergestellte Pflanzenbehandlungsmittel und leichtlösliche Handelsdünger verzichten Bioproduzenten vollständig.

Vorbeugender Pflanzenschutz beinhaltet alle Massnahmen zur Gesunderhaltung der Kulturpflanzen. Mehrjährige Kulturen stellen dabei besondere Anforderungen an die Biobauern, denn sie können nicht jedes Jahr neu anpflanzen. Dafür bietet der Obstbau die Möglichkeit, Nützlingspopulationen über Jahre hinweg aufzubauen. Deshalb schenken Biobäuerinnen und Biobauern der Standortwahl (Eignung einer Parzelle für bestimmte Kulturen), Wahl der Sorten (Resistenz gegenüber Krankheiten), der Pflanzdistanz (Durchlüftung) und der Förderung von Nützlingspopulationen durch entsprechende Pflege des Umfelds grosse Beachtung.

Für die Beratung der Bioobstbauern beauftragen die Kantone Spezialistinnen und Spezialisten des Forschungsinstituts für biologischen Landbau in Frick. Die FiBL-Forschenden arbeiten seit Jahrzehnten an der Optimierung der Anbausysteme. Zusammen mit der FiBL-Beratung können sie den Bäuerinnen und Bauern ein umfassendes Fachwissen anbieten. Davon profitieren auch die kantonalen Beratungsdienste. Sie stellen den interessierten Betriebsleiterinnen und Betriebsleitern das Know-how der FiBL-Forschung und -Beratung zur Verfügung, indem sie die entsprechenden Leistungen beim FiBL einkaufen. Mit dieser Zusammenarbeit fördern die Kantone den Bioanbau und öffnen Produzenten aus der Region den Zugang zum ständig wachsenden Biomarkt.

Betriebsspiegel Ingrid und Karl Schenk, 4934 Madiswil (www.bio-gut.ch)

Geschichte

  • Seit 1991: Verwalter Gutsbetrieb Ammann in Madiswil BE
  • 1996: Umstellung auf biologisch-organischen Landbau
  • Seit 2001: extensive Milchproduktion (Vollweide, saisonales Abkalben)
  • Seit 2003: Beerenanbau
  • Seit 2005: Einschneidekabis
  • Seit 2006: Kräuteranbau
  • 2007: Einrichten einer Steinobstanlage (Drapeau Marchand-System)
  • 2009: Einrichten einer PR-Obstanlage (Spindel)
  • 2009: Einstieg in Direktverkauf (Marktstand an der Hauptstrasse)
  • 2010: Bau Zuchtschweinestall sowie Kühl- und Verarbeitungsraum

Arbeitskräfte

  • Betriebsleiterehepaar
  • 1 Lehrling (Bioschwand)
  • 2 Lehrlinge (2. Lehrjahr)
  • 1 Praktikantin (Russland)
  • mehrere Erntehelferinnen

Betriebsspiegel 2010

  • 20 Milchkühe (mehrheitlich Simmentaler)
  • 1 Stier (Angus)
  • 120 Mastschweine
  • 4 Pensionspferde
  • 150 a Speisekartoffeln
  • 200 a Einschneidekabis
  • 500 a Weizen und Dinkel
  • 100 a Mais
  • 70 a Erdbeeren
  • 40 a Himbeeren und versch. Strauchbeeren
  • 130 a Steinobst (750 Kirschbäume, 350 Zwetschgenbäume,
  • 60 Aprikosen-, Nektarinen- und Pfirsichbäume)
  • 80 a Kernobst (1800 Apfelbäume ProSpecieRara)
  • 1930 a Wiesen und Weiden

Landw. Nutzfläche

  • 3230 a

Zielsetzungen

  • Produktion von qualitativ hochwertigen Lebensmitteln
  • Zweifamilienbetrieb
  • Ausbilden und Beschäftigen von jungen Personen
  • Vielseitigkeit