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Erforschung von Merkmalen der effizienten Raufutterkuh mit Hilfe von Fress- und Wiederkäusensoren

Abstract

Mit Hilfe innovativer Sensortechnik wird untersucht, ob das individuelle Fress- und Wiederkäuverhalten von Milchkühen mit der Gesundheit und der Leistungsbereitschaft der Tiere unter Raufutterbedingungen zusammenhängt.

 

Das langfristige Ziel ist die Züchtung von effizienten, gesunden Kühen, die ohne Kraftfutter auskommen (reine Raufutterfütterung: im Sommer Gras, im Winter Heu und Silage). Das ist wichtig, weil moderne Tierhaltungskonzepte („low-input“ / „bio“) eine effiziente Graslandnutzung mit Wiederkäuern anstreben, die nicht auf die Zufütterung von Getreide und Körnerleguminosen von für die menschliche Ernährung nutzbaren Ackerflächen angewiesen ist.

 

In der Milchviehzucht wurde in den letzten Jahrzehnten vorwiegend die Milchleistung der Tiere gefördert. Dies unter der Annahme, dass die Fütterung der Tiere mit Hilfe von konzentrierten Futtermitteln standardisierbar sei und dass deshalb ihre Milchleistungen unter verschiedenen Bedingungen konstant hoch sein können. Eine reine Raufutterfütterung mit Weidewirtschaft verlangt aber von den Tieren die Fähigkeit, ihre Milchleistungen und ihr Fressverhalten an wechselnde Bedingungen anpassen zu können. Merkmale, die diese Anpassungsfähigkeit der Tiere zeigen, wurden bis heute noch kaum erforscht und finden in der Züchtung keine Berücksichtigung. Das vorliegende Projekt soll dazu einen Beitrag leisten.

 

Die Hypothese, dass ein Zusammenhang besteht zwischen dem individuellen Fress- und Wiederkäuverhalten der Kühe und ihrer Effizienz (= Milchleistung pro kg metabolisches Körpergewicht) und Gesundheit unter Raufutterbedingungen soll geprüft werden. Dafür werden mindestens 180 Kühe von 8 Herden untersucht.

 

Die gleichzeitige Beobachtung dieses Verhaltens bei 10 bis 40 Tieren einer Herde ist nur mit einer guten Sensortechnik möglich. Die Firma Itin+Hoch GmbH hat einen Drucksensor (System „Rumiwatch“) entwickelt, der, ohne das Tier zu stören, das Fress- und Wiederkäuverhalten registriert. Er ist in einem mit pflanzlichem Öl gefüllten Silikonschlauch eingebaut, der in einer Schutzhülle am Halfter über dem Nasenrücken der Kuh befestigt wird. Durch die Kieferbewegungen der Kuh wird die Krümmung dieses Nasenbandes verändert, was eine Druckänderung im Silikonschlauch bewirkt. Der Drucksensor ist mit einem Kabel an einen Logger angeschlossen, der am Halfter befestigt ist und der die Daten der Druckänderungen registriert. Diese gesammelten Daten werden regelmässig auf einen Computer geladen und dort für die Analyse aufbereitet.

 

Dieses Projekt wird gemeinsam mit dem Projekt Grasmilch durchgeführt.
 

Finanzierung/ Donor

Stiftung Sur la Croix

Bio Suisse

 

Projektpartner

Itin & Hoch GmbH, Liestal

Agroscope ART, Tänikon

FiBL Projektleitung/ Kontakt
FiBL Mitarbeitende
  • Leiber Florian (Departement für Nutztierwissenschaften)
  • Probst Johanna (Departement für Nutztierwissenschaften)
(nicht verlinkte Personen sind ehemalige FiBL Mitarbeitende)
FiBL Projektnummer 50030
Änderungsdatum 02.09.2020
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