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Wasserlinsen Vietnam

Projekttitel in der OriginalspracheWasserlinsen Vietnam
Abstract

Das stickstoffreiche Abwasser einer Biopangasiusfarm in Vietnam soll genutzt werden, um farmeigene Wasserlinsen — kleine aquatische Schwimmpflanzen mit sehr hohem Wachstumspotential und hohem Proteingehalt — zu produzieren. Die Proteinproduktion pro Fläche und Zeiteinheit beträgt ein Mehrfaches derjenigen von Soja. Die Wasserlinsen sollen genutzt werden, um einen Anteil des im Fischfutter eingesetzten Sojas zu ersetzen, um

  1. den Import von Soja zu reduzieren,
  2. den im Abwasser enthaltenen Stickstoff in Protein umzuwandeln,
  3. die Wiederverwertung des Stickstoffs zu erhöhen bei gleichzeitiger Reduktion der N-Emissionen.
Detaillierte Projektbeschreibung

Vietnam produziert rund 1,2 Millionen Tonnen Pangasius pro Jahr. Dies geschieht grossteils hochintensiv mit Ernten von 300-400 Tonnen pro Hektar und Zyklus. Dabei gelangen grosse Mengen an von den Fischen nicht verwertetem Stickstoff und Phosphor gelöst ins Wasser oder werden partikulär ausgeschieden und im Sediment gespeichert. Über regelmässigen Wasseraustausch gelangen gelöster Stickstoff und Phosphor über den Mekong ins Meer und tragen dort zu der durch die Landwirtschaft ohnehin schon erzeugten Eutrophierung bei.

Die für 2008 geschätzte Gesamtmenge an durch die Pangasiuszucht erzeugtem und nicht genutztem Stickstoff und Phosphor betrug mehr als 50‘000 Tonnen Stickstoff und mehr als 16‘000 Tonnen Phosphor. In der Biofischzucht müssen zum Rückhalt von Nährstoffen und zur Reinigung des Wassers von Emissionen ein Absetzbecken sowie Bio- und/oder Pflanzenfilter vorhanden sein. Dadurch werden jedoch nur die in die Umwelt gelangenden Nährstoffe reduziert oder komplett eliminiert bzw. gebunden. Sinnvoller wäre es, die Nährstoffe auf eine Art und Weise zu nutzen, die einen Mehrwert bietet. Ein solcher Einsatz könnte durch einen Pflanzenfilter gewährleistet werden, in dem Pflanzen wachsen, die weiterverwendet werden können.

Wasserlinsen der Familie Lemnaceae sind sehr schnell wachsende (unter optimalen Bedingungen bis zu 70 Tonnen Trockenmasse pro Hektar und Jahr) und sehr proteinreiche (25-40 Prozent Protein in der Trockenmasse) Pflanzen, die sehr effizient Nährstoffe (anorganischen Stickstoff und Phosphor) aufnehmen können. Proteingehalt und Wachstum korrelieren dabei positiv mit dem Nährstoffgehalt (allem voran Stickstoff) im Substrat, auf dem die Wasserlinsen wachsen.

Verschiedene Wasserlinsenarten wurden bislang als Futtermittel für Fische, Geflügel und Schweine mit teils sehr gutem Erfolg getestet. Auch für den menschlichen Konsum sind sie geeignet und werden in Asien als Salat oder Gemüse genutzt („Khai-Nam“ in Thailand). Durch ihre hohe Aufnahmeeffizienz könnten Wasserlinsen den von den Fischen ausgeschiedenen Stickstoff und Phosphor effizient in Protein umwandeln, das direkt wieder im Futter für Pangasius, andere Nutztiere oder sogar als Nahrung für Menschen genutzt werden könnte.

Finanzierung/ Donor
  • Coop Fonds für Nachhaltigkeit
(Forschungs-)Programm
  • Coop Fonds für Nachhaltigkeit
Projektpartner
  • Binca Seafoods GmbH
FiBL Projektleitung/ Kontakt
Rolle des FiBL

Wissenschaftliche Leitung

FiBL Projektnummer 50102
Änderungsdatum 30.07.2019
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