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Zweites deutsches „Strategieforum Soziale Landwirtschaft“

Teilnehmer des zweiten Strategieforums

Erfolgreiches Expertentreffen in Kassel

Das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL e.V.), Standort Witzenhausen, hat Anfang Mai Experten und Akteure der Sozialen Landwirtschaft zum „2. Strategieforum“ nach Kassel eingeladen. Soziale Landwirtschaft ist eine Perspektive multifunktional verstandener Landwirtschaft. Sie umfasst landwirtschaftliche Betriebe und Gärtnereien, die Menschen mit Beeinträchtigungen integrieren genauso wie Höfe, die eine Perspektive für sozial schwache Menschen bieten (z.B. straffällige oder lernschwache Jugendliche; drogenkranke, langzeitarbeitslose Menschen; alte Menschen mit Pflegebedarf) als auch Schul- und Kindergartenbauernhöfe.

Bei dem zweiten Expertentreffen im Rahmen des EU-Projekts SoFar (Social Farming) ging es darum, Erfahrungen und politische Ideen zur Förderung Sozialer Landwirtschaft einzubringen, auszutauschen und Aspekte aus Deutschland für die Diskussion auf europäischer Ebene zu entwickeln. Die Ergebnisse aus den nationalen Foren der sieben am Projekt beteiligten Länder werden im Juni wiederum in Brüssel zusammengetragen. „Eine Chance, gute Ideen direkt von der Praxis in die europäische Politik zu tragen, die von 17 Teilnehmern aktiv genutzt wurde“, unterstreicht Dr. Thomas van Elsen vom FiBL zufrieden. Gemeinsam wurde an den Fragen gearbeitet, wie und mit welcher Bedeutung ein politisches Netzwerk auf EU-Ebene organisiert werden kann, wie Soziale Landwirtschaft in Politik und Öffentlichkeit stärkere Beachtung findet und mit welchen Aktivitäten die EU zur Verbesserung der Situation Sozialer Landwirtschaftsbetriebe beitragen könnte. „Leider konnten Vertreter aus Politik, Medizin und Sozialwesen oder der ländlichen Entwicklung für die Teilnahme an dem Strategieforum nur bedingt gewonnen werden“, bedauert Marie Kalisch vom FiBL das noch zögerliche Interesse zur interdisziplinären Zusammenarbeit, denn „so werden Chancen vergeben, die Potenziale der Landwirtschaft für die Gesellschaft, die über reine Nahrungsmittelproduktion und erneuerbare Energien hinausgehen, auszuschöpfen.“  „In anderen Ländern, etwa den Niederlanden, Italien und Norwegen, ist das gesellschaftliche Interesse am Beitrag solch multifunktionaler Landwirtschaft zur Entwicklung des ländlichen Raums deutlich größer“, ergänzt Thomas van Elsen.

Die Teilnehmer verabschiedeten ein „Positionspapier zur Förderung Sozialer Landwirtschaft“, das Forderungen an die Politik enthält und demnächst veröffentlicht wird.

Weitere Informationen zum den Strategieforen und dem SoFar-Projekt werden demnächst auf der Projekt-Webseite www.sofar-d.de verfügbar gemacht.

Weiterführende Informationen

Kontaktperson am FiBL: Thomas van Elsen und Marie Kalisch
www.sofar-d.de

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