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Strategien in trockenen Zeiten – Praxis-Talk zum Wassermanagement

Beregnung auf einem Acker.

Beide Betriebsleiter beregnen den Großteil ihrer Ackerflächen. Foto: Elisa Mutz

Wie können landwirtschaftliche Betriebe Wasser effizient managen? Beim dritten Praxis-Talk 2025 berichteten die Betriebsleiter Phillip Harleß und Christian Voß aus dem Netzwerk Leitbetriebe Pflanzenbau am 9. Juli von ihren Erfahrungen und Ansätzen im Umgang mit Trockenperioden. Dr. Pia Euteneuer, Universität für Bodenkultur Wien, ergänzte mit Perspektive aus der Wissenschaft. Die Praxis Talks sind ein Format des Netzwerk Leitbetriebe Pflanzenbau, die FiBL Projekte GmbH ist Teil der Koordinationsstelle des Netzwerks.

Phillip Harleß bewirtschaftet einen Ackerbau- und Schweinemastbetrieb in Niedersachsen. Seine Flächen sind fast komplett unter Beregnung, gerade Sommerniederschläge bleiben immer häufiger aus. Er verfolgt eine ganze Reihe von Ansätzen, um das Wassermanagement auf seinem Betrieb zu optimieren. Zum einen verbessert er die Wasserspeicherfähigkeit und Struktur des Bodens, etwa mit dem Anbau von Zwischenfrüchten. Mit ersten Agroforstsystemen will er die Erosion minimieren. Auch die Kulturpflanzenwahl trägt zur Wasserschonung bei: er setzt auf Qualität statt Masse. Zudem arbeitet er mit reduzierter Bodenbearbeitung und Strip Till. "Als größte Herausforderung in diesem Zusammenhang empfinde ich die Unberechenbarkeit der zukünftigen Wetterextreme", sagt Harleß.

Gesicherter Absatz durch Vertragsanbau

Christian Voß vom Naturland-Betrieb Voß in Sachsen-Anhalt führt einen Ackerbaubetrieb mit Saatgutvermehrung. Am Standort gibt es etwa 450 mm Jahresniederschlag. Auch er beregnet seine Flächen. Nicht alles könne man beeinflussen, aber einiges: Voß stellte vor, wie er mit Kulturpflanzenwahl, Zwischenfruchtanbau und angepasster wendender und konservierender Bodenbearbeitung auf die Herausforderung Trockenheit eingeht. Voß setzt auf Kulturen mit kurzen Standzeiten wie Wicken und Leindotter, Wilde Malve und Phacelia für die Saatgutvermehrung. Hier profitiert er von einem gesicherten Absatz durch Vertragsanbau. "Berufskolleg*innen empfehle ich, vorab aktiv zu sein und nicht nur auf Wetterextreme reagieren zu müssen", so Voß.
Pia Euteneuer unterstrich die Bedeutung des Bodenlebens, insbesondere von Regenwürmern, für die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens. Dafür seien eine vielfältige Fruchtfolge, Zwischenfrüchte und eine reduzierte, flache Bodenbearbeitung förderlich.
"Es ist wichtig, mutig zu sein und etwas Neues auszuprobieren – das muss ja nicht gleich auf dem ganzen Betrieb sein", so Euteneuer.

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