Paludikultur, die land- und forstwirtschaftliche Nutzung nasser Moorstandorte, ist vielen noch unbekannt. Doch das Interesse wächst, mehrere Schweizer Kantone haben die Wiedervernässung bereits in ihre politischen Programme und Biodiversitätsstrategien aufgenommen. Die Tagung am FiBL zeigte klar, wie wichtig die Wiedervernässung und nachhaltige Bewirtschaftung von Moor- und Feuchtgebieten ist, unter anderem aus Klima- und Biodiversitätsaspekten.
Interdisziplinärer Austausch
Die Tagung brachte unterschiedlichste Akteur*innen zusammen: Forschende, Praktiker*innen aus der Schweiz und Deutschland, aber auch Beamte verschiedener Kantone tauschten sich über die Entwicklung und über mögliche Hürden bei der Umsetzung der Paludikultur aus. Unter anderem berichtete Annette Freibauer von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft über ihre Erfahrungen mit Paludikultur in Bayern, wo bereits rund 130 000 Hektaren Moorböden landwirtschaftlich genutzt werden – rund zehn Mal mehr als die Gesamtfläche organischer Böden in der Schweiz.
Olivier Ejderyan vom FiBL hob hervor, wie wichtig jetzt eine enge Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft, Naturschutz und Politik für die Etablierung der Paludikultur ist. Unterschiedliche Interessen seien kein Hindernis, sondern eine Chance für Innovation und kreative Lösungen.
Ende Jahr erscheint ein gemeinsames Merkblatt von Agroscope, WWF und FiBL zum Thema Paludikultur.
Ein ausführlicher Bericht über die Tagung ist auf Bioaktuell.ch verfügbar.
Weitere Informationen
Kontakt
Link
bioaktuell.ch: Artikel "Paludikultur am FiBL: Wenn Landwirtschaft und Wasser zusammenspielen"
