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Mikroorganismen als Helfer in Zeiten von Wetterextremen

Kleine Erbsenpflanze.

Biostimulanzien können das Wurzelwachstum unterstützen und die Nährstoffaufnahme fördern. (Foto: ufop, Schneider)

Im Rahmen eines Online-Seminars Anfang November berichteten zwei Referent*innen über aktuelle Forschungsergebnisse und Erfahrungen mit Biostimulanzien. Der Fokus lag auf Mikroorganismen. Veranstaltet wurde das Seminar vom Praxisforschungsnetzwerk NutriNet, in dem das FiBL den Wissenstransfer betreut.

Seit über 60 Jahren wird weltweit zu Mikroorganismenpräparaten geforscht, die das Pflanzenwachstum unterstützen sollen – etwa Mykorrhiza-Pilze oder Bakterien wie Trichoderma und Bacillus. In Deutschland wächst das Interesse an diesen sogenannten Biostimulanzien, insbesondere angesichts zunehmender Wetterextreme und eingeschränkter Düngemittelanwendung.

Im Rahmen eines NutriNet-Online-Seminars berichteten Prof. Christel Baum, Universität Rostock, und Hans Schiefereder, Bioland Beratung, über aktuelle Forschungsergebnisse und Erfahrungen mit Biostimulanzien. Mehr als 40 Personen nahmen an der Veranstaltung teil.

Potenziell nützlich, ohne Garantie

"Biostimulanzien können die Nährstoffaufnahme und das Wurzelwachstum fördern, wodurch Pflanzen Trockenstress und andere Belastungen besser tolerieren. Am wirkungsvollsten für die Ertragsbildung sind Biostimulanzien daher unter Stressbedingungen. Unter günstigen Wachstumsbedingungen kann ihre Ertragswirksamkeit ausbleiben", informierte Prof. Christel Baum.

Die Expertin betonte, dass Biostimulanzien zwar Potenzial bieten, ihre Wirkung aber unter Freilandbedingungen nicht garantiert werden könne. Entscheidend bleibe, die Lebensbedingungen der Bodenorganismen zu verbessern – etwa durch Zwischenfrüchte, angepasste Bodenbearbeitung und vielfältige Fruchtfolgen. 

Mögliche Vorteile sind eine verbesserte Nährstoffmobilisierung, höhere Toleranz gegenüber Trockenheit und Schadstoffen sowie eine bessere Bodenstruktur. Besonders in sandigen Böden und unter kontrollierten Bedingungen zeigen Präparate gute Ergebnisse – im Feld jedoch oft mit großen Unterschieden.

Einblick in Praxiserfahrungen

Berater Schiefereder berichtete von Beispielen aus der Praxis. "Aus meiner täglichen Beratungspraxis weiß ich, dass viele Landwirt*innen mit Überzeugung Mikroorganismen wie Milchsäurebakterien oder Komposttee einsetzen, selbst weiterentwickeln und damit erfolgreich sind."

Die Forschung sieht weiterhin großes Potenzial in der Entdeckung neuer Mikroorganismen und in der Optimierung von Produktqualität und Anwendungsempfehlungen, um die Wirkung künftig verlässlicher zu machen.

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