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INTERREG-Projekt InvaProtect gegen invasive Schaderreger

Logo interreg Oberrhein

Die Region «Oberrhein» ist durch kleinteilige Flächen des Obst- und Weinbaus geprägt, die zusammen mit ihren Saumstrukturen Lebensräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten bieten. Invasive Schaderreger wie die Kirschessigfliege (Drosophila suzukii, KEF), die Marmorierte Baumwanze oder die Bläulingszikade stellen nicht nur eine Bedrohung der Kulturpflanzen dar, sie können auch die natürlichen Lebensräume stören.

Das Projekt InvaProtect geht der Frage nach, wie Kulturpflanzen und angrenzende Ökosysteme nachhaltig gegen invasive Schaderreger geschützt werden können. Hierfür sollen in den drei angrenzenden Ländern der Oberrheinregion Grundlagen für Gegenmassnahmen erarbeitet und umgesetzt werden.

Projektpartner sind neben dem FiBL der Kanton Basel-Landschaft mit dem Landwirtschaftlichen Zentrum Ebenrain, Kanton Aargau mit dem Landwirtschaftlichen Zentrum Liebegg, Kanton Solothurn mit dem Bildungszentrum Wallierhof und weitere InvaProtect Partner aus dem Oberrheingebiet. Die Erkenntnisse werden in Internet, Merkblättern und Fachzeitschriften veröffentlicht. Das Projekt hat eine Laufzeit von drei Jahren (2016 - 2018) und wird durch das Landwirtschaftliche Technologiezentrum (LTZ) Augustenberg (D) koordiniert.

Entscheidungshilfesystem SIMKEF

Im Rahmen eines nationalen Projekts in Deutschland (SIMKEF: SIMulation KirschEssigFliege) wird ein Entscheidungshilfesystem (EHS) entwickelt, das sowohl die Populationsdynamik der KEF prognostizieren als auch mögliche Folgen für den Obst- und Weinbau abschätzen wird. Das EHS SIMKEF wird die komplexen Wechselwirkungen zwischen der KEF und ihren Wirten sowie den Einfl uss der wichtigsten habitatspezifi schen Faktoren auf den Entwicklungszyklus der KEF abbilden. Unter Berücksichtigung der meteorologischen Einfl ussparameter werden die Auswirkungen auf das Verhalten und die Biologie der KEF mathematisch erfasst und die Ergebnisse über das Online-Portal www.isip.de zur Verfügung gestellt. Ein Monitoring dient der Überprüfung und Weiterentwicklung des EHS.

Projektaktivitäten

Monitoring invasiver Schadorganismen: Aufbau eines Netzwerks zur Überwachung neuer Schad erreger. Etablierung von Monitoringsmassnahmen. Erarbeitung eines  Monitoringtools zur Unterstützung der raschen Information über die Verbreitung der Arten.

Schwerpunkt KEF: Ermittlung der temperatur- und habitatsabhängigen Aktivität (Freiland, Labor). Identifi zierung von Wirtspfl anzen, Kulturarten- und -Sortenpräferenzen. Prognose des Befallsrisikos. Einnetzungsversuche. Attraktive und repellente Wirkstoffe. Bekämpfungsversuche mit verschiedenen Wirkstoffen und Einsatzstrategien.

Überprüfung und Anpassung von SIMKEF für die Nordwestschweiz

Im Rahmen des Projekts erfolgt die Überprüfung und Anpassung des Modells auch für die Region Nordwestschweiz. Aufzeichnungen der Nordwestschweizer Projektpartner werden Daten zur Flug- und Eiablage-Aktivität der KEF und zur phänologischen Entwicklung der Kulturen sowie der wilden Wirtspfl anzen liefern. Diese dienen der spezifi schen Anpassung des EHS für die Regionen. Das Forschungsinstitut für Biologischen Landbau (FiBL) wird in Zusammenarbeit mit den Landwirtschaftlichen Zentren Ebenrain und Liebegg sowie dem Bildungsz entrum Wallierhof in den Kantonen Basel- Land, Aargau und Solothurn Fruchtkontrollen durchführen, das Habitat charakterisieren, die phänologische Entwicklung bestimmen, die mikroklimatischen Daten in den Beständen erheben und bei der Modellierung mithelfen.

Quelle: Schweizer Zeitschrift für Obst- und Weinbau 16/17, S. 25-26

Weitere Informationen

Kontakt

Sibylle Stöckli

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