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Forschungsnetzwerk zur Rettung des schweizerischen Rübenanbaus

Zwei Männer von der Seite, die Zuckerrüben pflanzen

Innovative Landwirte und Landwirtinnen testen erstmals im grossen Stil, ob mit dem Pflanzen von Setzlingen der Anbau von Zuckerrüben gegenüber der herkömmlichen Aussaat vereinfacht werden kann. (Foto: FiBL, Thomas Alföldi)

Die Zuckerrüben waren im Anbaujahr 2020 stark von der virösen Vergilbung befallen. In den Befallsgebieten der Westschweiz führte dies zu Ertragsverlusten von dreissig bis fünfzig Prozent. Die Fachstelle für Zuckerrübenbau SFZ, Agroscope, die HAFL, das FiBL sowie die kantonalen Pflanzenschutzfachstellen haben jetzt ein Forschungsnetzwerk zur Rettung des schweizerischen Rübenanbaus gegründet.

Nur zwei Jahre nach dem europaweiten Verbot der Neonicotinoide waren im Herbst 2020 westlich von Solothurn die Felder aufgrund der virösen Vergilbung gelb, und die betroffenen Landwirte und Landwirtinnen mussten hohe finanzielle Verluste in Kauf nehmen. Die Anbaubereitschaft ist auch durch weitere Krankheiten in der Schweiz stark rückläufig, im aktuellen Anbaujahr werden 1545 Hektaren weniger Rüben gesät. Ohne die Förderprogramme der Kantone Waadt, Freiburg und Genf zur Stabilisierung der Anbaufläche wäre die Produktion von Schweizer Zucker im laufenden Jahr noch stärker unter Druck geraten.

Umfangreiche Forschungsgelder für die Zuckerrübe

Zur Bekämpfung der grünen Blattlaus, welche als Hauptüberträgerin der virösen Vergilbung gilt, hat das Bundesamt für Landwirtschaft BLW per Notfallzulassung und befristet für ein Jahr einerseits die beiden im Biolandbau nicht erlaubten Insektizide Acetamiprid sowie Spirotetramat zur Flächenspritzung zugelassen. Anderseits wurden von Agroscope für die nächsten acht Jahre umfangreiche Forschungsgelder für die Zuckerrübe gesprochen.

Die Fachstelle für Zuckerrübenbau SFZ, Agroscope, die HAFL, das FiBL sowie die kantonalen Pflanzenschutzfachstellen haben am 24. März 2021 das Forschungsnetzwerk zur Rettung des schweizerischen Rübenanbaus gegründet. Gemeinsam sollen in diesem Netzwerk Lösungen für die grossen Herausforderungen des Zuckerrübenanbaus entwickelt werden. Diese Aktivitäten werden von der SFZ koordiniert.

Hansueli Dierauer erläutert: "Das FiBL unterstützt den Anbau von Biozuckerrüben mit einem Forschungsprojekt, welches zum Ziel hat, den Handarbeitsaufwand zu senken und  die Anbausicherheit zu erhöhen. Dadurch soll die Anbaubereitschaft bei den Bauern steigen, was wiederum auch zu mehr Umstellungen auf Bio führen wird. Der Trend geht auch bei den Zuckerrüben deutlich zu einer umweltfreundlicheren Produktion. Die Biorüben werden ganz ohne Pestizide produziert, was den heutigen Zeitgeist zu 100 % trifft. Zudem können wir ein grosses Marktbedürfnis abdecken. Der Markt sucht momentan Biozucker." Die Unterstützer des Projekts sind das BLW, der Coop Fonds für Nachhaltigkeit und Bio Suisse.

Quelle: Medienmitteilung des Forschungsnetzwerks vom 20. April 2021

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Hansueli Dierauer

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