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FiBL-Versuche zur Kupferreduktion bei Knollensellerie

Grafik zur Befallsstärke

Abbildung 1: Die Befallsstärke war je nach eingesetztem Pflanzenschutzmittel unterschiedlich. Die Grafik zeigt den Blattflächenbefall von Septoria in Abhängigkeit des gewählten Verfahrens (Wirkung nach Abbott im Sellerieversuch 2019; Verfahren ohne gemeinsame Buchstaben unterscheiden sich statistisch signifikant). Grafik: FiBL

Grafik zum Rohertrag ab Feld

Abbildung 2: Bei den Roherträgen ab Feld sind im Sellerieversuch 2019 deutliche Unterschiede zu sehen, die auf den frühen Septoria-Befall zurückzuführen sind (Verfahren ohne gemeinsame Buchstaben unterscheiden sich statistisch signifikant). Grafik: FiBL

Am FiBL Schweiz laufen bereits seit Jahren Versuche zur Reduktion beziehungsweise für den Ersatz von Kupfer als Pflanzenschutzmittel. In den Jahren 2018 und 2019 wurden in diesem Zusammenhang Feldversuche mit alternativen Wirkstoffen gegen Septoria bei Knollensellerie durchgeführt.

Nebst Kupfer als Referenzverfahren wurden vier Kupferersatzprodukte sowie Mittelkombinationen getestet. Die Kombination von Kupfer mit Schwefel vermochte die Pflanzen in beiden Versuchsjahren am besten zu schützen, leicht besser als Kupfer alleine. Schwefel als Einzelbehandlung hatte wie die restlichen drei Testprodukte eine mittlere Wirkung. Der kombinierte Einsatz eines Produktes mit einer um 75 Prozent reduzierten Kupfermenge schnitt von allen Verfahren am drittbesten ab. Die drei Testprodukte befinden sich noch in Entwicklung, eine Zulassung ist frühestens 2025 realistisch.  Dass die drei Testprodukte könnten in Zukunft interessante Alternativen zu Kupfer darstellen, zeigte auch der kombinierte Einsatz des Testproduktes Nr. 1093 mit einer reduzierten Kupfermenge (vgl. Grafiken).

Kurzfristig gesehen hat im Fall von Sellerie vor allem Schwefel in Kombination mit Kupfer Potenzial, den Kupfereinsatz zu reduzieren. In der Schweiz wurde 2019 mit Netzschwefel Stulln ein Schwefelprodukt gegen Echten Mehltau bei Sellerie bewilligt. Bei dieser Anwendung kann der Nebeneffekt gegen den Schaderreger Septoria genutzt werden. Das heisst: Die Kupfermenge pro Applikation wird reduziert und mit Schwefel entsprechend ergänzt. Alternativ könnte die Kupfermenge insbesondere zu Beginn des Septoria-Befalls reduziert, mit Schwefel ergänzt und bei Bedarf erst gegen Ende der Saison oder bei hohem Befallsdruck erhöht werden.

Im Versuch von 2019 zeigte sich eindrücklich, wie sich ein früher Befall des Pilzes Septoria auf den Ertrag von Knollensellerie auswirken kann. So zeigten alle behandelten Verfahren teils deutliche Mehrerträge im Vergleich zur unbehandelten Kontrolle. Beim Verfahren mit Schwefel und Kupfer war die Ertragsdifferenz mit einem Plus von 36 Prozent am grössten (vgl. Grafik).

Praxistipps zu vorbeugenden Massnahmen und zur Bekämpfung von Septoria finden sich auf Bioaktuell.ch.

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Link

bioaktuell.ch: Blattfleckenkrankheit (Septoria) bei Sellerie