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FiBL-Mitbegründer Fritz Baumgartner verstorben

Fritz Baumgartner bei der FiBL-Gründung.

Der Bruderholzhof zur Zeit der FiBL-Gründung, geleitet von Fritz Baumgartner (1974).

Fritz Baumgartner (Mitte) bei der Einweihung des FiBL-Laborgebäudes (2007).

Am 4. Oktober ist Fritz Baumgartner in seinem 89. Lebensjahr in Bärau im Emmental gestorben. Nachruf von FiBL-Direktor Urs Niggli.

Fritz Baumgartner hat in seinem Leben sehr viel bewegt. Er war einer der sieben Gründer der "Schweizerischen Stiftung zur Förderung des biologischen Landbaus", welche das FiBL gegründet und getragen hat. Er hat seinen damaligen Landwirtschaftsbetrieb in Oberwil, den Bruderholzhof, als Versuchsgut zur Verfügung gestellt. Das erste Büro des FiBL im Jahr 1974 war auf diesem Betrieb. Fritz Baumgartner und seine Frau Anneli bewirtschafteten den Betrieb bis 1982 biologisch-dynamisch.

Danach gingen sie zurück auf den grossen Betrieb La Branche in Mollie-Margot im Waadtland, den sie bereits 1964 zusammen mit einem heilpädagogischen Heim aufgebaut hatten. Diesen Betrieb führten sie noch 16 Jahre lang. 1998 übernahm ihn der jüngste Sohn Res. In diesen fast 35 Jahren haben Fritz und Anneli Baumgartner ihr grosses Fachwissen und ihre Begeisterung für die biologisch-dynamische Landwirtschaft an über 100 Lehrlinge weitergegeben. Als der Verband Schweizerischer biologischer Landbauorganisationen (VSBLO; heute Bio Suisse) gegründet wurde, trug Fritz als Präsident des Produzentenvereins für biologisch-dynamische Landwirtschaft wesentlich dazu bei, dass sich die biologisch-dynamischen und die biologisch-organischen Bauern und Bäuerinnen einigten und sich in einem Verband zusammenschlossen.

Fritz Baumgartner war von 1973 bis 2007 ununterbrochen im Stiftungsrat des FiBL. Er hat alles miterlebt, das FiBL auf seinem Betrieb, das FiBL im kleinen Einfamilienhaus in an der Bottmingerstrasse und anschliessend auf dem wunderschönen Bernhardsberg in Oberwil und schliesslich den Umzug nach Frick in den Kanton Aargau. Als biologisch-dynamischer Landwirt war er auch in der Begleitgruppe des DOK-Versuches. Für mich war er im Stiftungsrat wie ein Baum: Unbeirrbar, stark, schützend, lebensbejahend, optimistisch. Er glaubte stets ans FiBL, in guten wie in schlechten Zeiten. Oft lächelte er an den Sitzungen ermutigend und dann holte er plötzlich aus dem Stand zu einem Exposé aus, welches einem die ganze Welt erklären konnte.

Viele Jahre war er Präsident des Vereins für biologisch-dynamische Landwirtschaft. Er war ein begeisterter Naturimker.

Das FiBL denkt an ihn mit grösster Dankbarkeit zurück. Ohne ihn gäbe es uns nicht. Denn es war Fritz, der damals unter den Gründungspersönlichkeiten ohne Wenn und Aber sagte, wir brauchen ein Forschungsinstitut. Wenn er etwas sagte, dann galt das.

Urs Niggli, 5. Oktober 2017

Kontakt

Urs Niggli, FiBL Schweiz