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FiBL-Forscher veröffentlichen Positionspapier zur nachhaltigen Intensivierung tropischer Agrarökosysteme

Gurbir S. Bhullar und Christian Andres im Auditorium

Die Leiter der Session Christian Andres und Dr. Gurbir Bhullar an der GTÖ-Konferenz, April 2015, AudiMax, ETH Zurich. (Foto: Gurbir S. Bhullar, FiBL)

Nachhaltige Intensivierung der tropischen Landwirtschaft ist ein Muss. Doch wie man das erreichen kann, darüber wird international heftig debattiert. In einer neuen Publikation zeigen Forscher des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL) die Hauptwissenslücken in Agrarforschung und -politik auf, welche geschlossen werden müssen, um geeignete politische und rechtliche Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Intensivierung der Landwirtschaft zu schaffen.

Im Nachgang der Jahrestagung der Society for Tropical Ecology (früher gtö, Gesellschaft für Tropenökologie e.V.) an der ETH Zürich im April 2015 haben Christian Andres und Dr. Gurbir S. Bhullar vom Departement für internationale Zusammenarbeit am FiBL ein Positionspapier über nachhaltige Intensivierung tropischer Agrarökosysteme verfasst. Rasantes Bevölkerungswachstum, immer komplexer werdende Volkswirtschaften und die Verwendung von Agrarerzeugnissen für industrielle Zwecke rufen nach einer weiteren Intensivierung der Landwirtschaft, besonders in den Tropen. Wie eine nachhaltige Intensivierung von tropischen Produktionssystemen im Kontext von Klimawandel und Verlust natürlicher Ressourcen – wie der biologischen Vielfalt – aber aussehen soll, ist weiterhin unklar.

Der Beitrag zeigt die Hauptwissenslücken auf, welche angegangen werden müssen, um die Entwicklung von politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen zu fördern, die für eine nachhaltige Intensivierung der Landwirtschaft nötig sind. Dazu gehört die Quantifizierung der folgenden Aspekte:

  • Wert öffentlicher und privater Güter, welche von Ökosystemleistungen generiert werden,
  • Kosten zur Erhaltung der natürlichen Ressourcen, welche für das Aufrechterhalten dieser Leistungen notwendig sind,
  • Kosten verschiedener Arten von Landwirtschaft in ökologischen, sozialen und gesundheitlichen Dimensionen,
  • erforderliche Anpassungen, um die Machbarkeit von ressourcenschonenden Landwirtschaftsformen auf globaler Ebene sicherzustellen.

Der Beitrag beschreibt die Synergien zwischen der Agrarökologie und dem Biolandbau und zeigt deren Potenzial für die Transformation von Lebensmittelsystemen auf. Zudem unterstreicht er die Bedeutung von Verhaltensänderungen (Gesellschaft) und Strukturanpassungen (Politik), um die Lebensmittelnachfrage in landwirtschaftlichen Wertschöpfungsketten zu steuern. Schliesslich prüfen die Autoren verschiedene Nachhaltigkeitsstandards und partizipative Garantiesysteme (participatory guarantee systems). Und sie argumentieren, dass Erfolgsgeschichten aus entwickelten Ländern als Musterbeispiele für die Entwicklung von geeigneten politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen in Entwicklungsländern dienen könnten.

Weitere Informationen

Quelle

Andres C and Bhullar GS (2016) Sustainable Intensification of Tropical Agro-Ecosystems: Need and Potentials. Front. Environ. Sci. 4:5. doi: 10.3389/fenvs.2016.00005

FiBL-Kontakt

Gurbir S. Bhullar

Link

journal.frontiersin.org: Andres C. and Bhullar G.S. (2016): Sustainable Intensification of Tropical Agro-Ecosystems: Need and Potentials. Front. Environ. Sci. 4:5. doi: 10.3389/fenvs.2016.00005 (open access)