In der soeben veröffentlichten Warenkorbanalyse zeigen Martin Schlatzer und Thomas Lindenthal vom FiBL Österreich, welche finanziellen Unterschiede zwischen dem aktuellen, stark fleischbasierten Ernährungsstil und einer gesunden, nachhaltigen Ernährungsweise für österreichische Haushalte bestehen. Dabei wurde untersucht, wie sich unterschiedliche Ernährungsmuster – omnivor bis vegan, konventionell bis 100 Prozent Bio – auf Kosten, Klima und Gesundheit auswirken.
Darüber hinaus wurden auch die Treibhausgasemissionen erfasst, die mit den jeweiligen Ernährungsformen einhergehen.
Einsparpotential nachhaltiger Warenkörbe
Für die Analyse der unterschiedlichen Warenkörbe wurden die aktuellen Preise der 75 wichtigsten Lebensmittel herangezogen. Basierend auf österreichischen Konsumstatistiken und den aktualisierten nationalen Ernährungsempfehlungen wurde jeweils ein typischer wöchentlicher bzw. monatlicher Lebensmitteleinkauf einer vierköpfige Familie betrachtet.
Für jeden Warenkorb wurde sowohl eine konventionelle als auch eine Biovariante berechnet. Dabei wurden die entsprechenden Mengen sowie Kilokalorien der Lebensmittel berücksichtigt, um in späterer Folge auch die Treibhausgasemissionen der einzelnen Szenarien zu berechnen.
Um Zusammenhänge aufzuzeigen, entwickelten die Autoren den sogenannten NGKL-Index, der die Faktoren Nachhaltigkeit, Gesundheit, Klimafreundlichkeit und Leistbarkeit miteinander verknüpft.
Zu den zentralen Ergebnissen der Studie zählen:
- Bei einer Umstellung der aktuellen, fleischbetonten Ernährungsweise können je nach Ernährungsmodell wöchentlich 29 € (omnivor soll – weniger Fleisch), 43 € (vegetarisch) bzw. 52 € (vegan) – insgesamt bis zu 37 % der Kosten – eingespart werden.
- Wenn gleichzeitig die Lebensmittelverschwendung reduziert wird, gleichen sich auch die Mehrkosten für 100 % Bio aus. Das bedeutet, dass eine gesunde Ernährung in Kombination mit Bio keine höhere monatliche Belastung bedeutet.
- Die CO₂-Emissionen sinken: von derzeit 1.653 kg pro Person/Jahr auf 932 kg (omnivor soll). Bei dem veganen Bio-Szenario können die Emissionen sogar um bis zu 72 % reduziert werden.
Fazit: Eine pflanzenbasierte Ernährung, mit weniger Fleisch und einer geringeren Lebensmittelverschwendung – in Kombination mit bestenfalls 100 % Biolebensmitteln – ist nachhaltig, gesund, klimafreundlich und finanziell leistbar.