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Einblicke in die Praxis von Biodiversitäts­maßnahmen

Gruppe mit Pferden auf einer Weide.

Mit Pferden, Schafen und Rindern Biodiversität fördern: Durch unterschiedlichen Verbiss und Tritt helfen sie bei auftreibenden Jungbäumen und invasiven Beikräutern. (Foto: Sabine Ersing, FiBL)

Im Rahmen des EU-Projekts FarmBioNet fand Anfang Oktober ein Betriebsbesuch mit anschließendem Workshop auf dem Biohof Betula nahe Berlin statt. Das FiBL Deutschland ist Teil des Projektkonsortiums und organisierte die Veranstaltung gemeinsam mit dem Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung e.V..

Der Betriebsbesuch führte die teilnehmenden Landwirt*innen, Berater*innen und Forschenden zum Biohof Betula in Elstal, rund 30 km westlich von Berlin im Havelland gelegen. Der Betrieb liegt am Rande eines Fauna-Flora-Habitat-(FFH)-Schutzgebiets und ist geprägt von einer vielfältigen Kulturlandschaft mit artenreichen Grünlandbiotopen und eindrucksvollen Heideflächen. Bei der Exkursion ging es wortwörtlich "über Stock und Stein" – über Zäune, durch Heide und Feuchtwiesen zu verschiedenen Flächen, die mit unterschiedlichen Schaf-, Pferde- und Rinderrassen gepflegt werden. Dabei wurden von der Betriebsleiterin Lisa Querhammer praktische Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität vorgestellt, ihre Wirkung vor Ort betrachtet und Erfahrungen ausgetauscht. "Die abwechslungsreiche Landschaft mit Heide, Trockenrasen, wiedervernässten Pfeifengras- und Feuchtwiesen zeigte eindrucksvoll, wie gezielte Bewirtschaftung zur Erhaltung wertvoller Lebensräume beitragen kann. Inmitten von Schaf-, Pferde- und Rinderherden haben wir Zeigerpflanzen bestimmt und Fördermöglichkeiten diskutiert", sagt Projektmitarbeiterin Sabine Ersing.

Gespräche und Vernetzung


Bei einem gemeinsamen Mittagessen mit regionalen Produkten blieb Zeit für Gespräche und Vernetzung. "Im anschließenden Workshop tauschten sich die Teilnehmenden aus Praxis, Forschung und Beratung zu bisherigen Erfahrungen und Ergebnissen rund um Biodiversitätsmaßnahmen in der Landwirtschaft aus. "Gemeinsam erarbeiteten wir, welche Maßnahmen sich besonders bewähren, wo noch Forschungs- und Wissenschaftsbedarf bei den Betrieben besteht und welche Ansätze in Politik und Förderung künftig mehr Aufmerksamkeit verdienen", erläutert Ersing und ergänzt: "Der lebendige Austausch zwischen Praxis, Wissenschaft und Beratung bot viele neue Anregungen und stärkte den gemeinsamen Ansatz von FarmBioNet, Biodiversität auf landwirtschaftlichen Betrieben sichtbar zu machen und wirksam zu fördern."

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Hintergrund

Das EU-Projekt FarmBioNet verfolgt das Ziel, den Austausch zwischen Forschung und Praxis zu stärken und so die Lücke zwischen wissenschaftlichen Erkenntnissen und der landwirtschaftlichen Realität zu schließen. Durch diesen Dialog sollen praxisnahe Lösungen entwickelt und erfolgreich umgesetzte Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität sichtbar gemacht und verbreitet werden. Im Mittelpunkt steht dabei der Aufbau nationaler Netzwerke für Landwirtschaft und Biodiversität in den 12 Projektländern. In Deutschland und der Schweiz koordiniert jeweils das FiBL den Aufbau des Netzwerkes.