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Der Legume Hub: Eine Stärkung für die europäische Eiweisspflanzen-Community

Laptop mit der Legume Hub-Webseite

Legume Hub-Webseite. (Foto: Donau Soja)

Sojafeld

Sojabohnenfeld bei Bruck an der Leitha in Österreich. (Foto: Donau Soja)

Löffel mit Lupinen

Lupinen werden auf unterschiedliche Weise verarbeitet. Sie werden als Nahrungsmittel für Menschen und als Futtermittel für Tiere verwendet. (Foto: Universität von Helsinki, Katarina Lönnström)

Eine Wissensplattform für Leguminosen ist im Juli 2021 online gegangen: der Legume Hub. Es ist eine offene Publikationsplattform, die Experten aus Praxis und Forschung zusammenbringt. Der Legume Hub ermöglicht den Wissensaustausch zu Eiweisspflanzen von Anbausystemen über Verarbeitungsmöglichkeiten bis hin zum Konsum – wichtige Teile im komplexen Puzzle des Übergangs zu nachhaltigeren Lebensmittelsystemen. Der Legume Hub wurde im Rahmen des Projekts "Legumes Translated", an dem das FiBL Schweiz beteiligt ist, aufgebaut.

Für unsere Nahrung und für das Futter unserer Tiere sind wir auf pflanzliches Eiweiss aus Leguminosen angewiesen – und auf Importe zur Deckung des Proteinbedarfs für Fütterung von Tieren und Ernährung von Menschen. Dieses stellt uns vor eine grundlegende Herausforderung, denn es zwingt die EU uns, jährlich 15 Millionen Tonnen pflanzliches Protein zu importieren. In der Agrar- und Ernährungsbranche und bei den KonsumentInnen besteht die berechtigte Sorge, dass die importierten Proteine unter niedrigen Umwelt- und Sozialstandards produziert werden.

Werden Leguminosen wie Sojabohnen, Erbsen, Ackerbohnen und andere in Europa vermehrt angebaut, verringert das die Abhängigkeit Europas von Importen.

Dies erlaubt eine Diversifizierung der Anbausysteme und eine Wertschöpfung für die Bauern. Derzeit entgehen den europäischen Betrieben die landwirtschaftlichen und ökologischen Vorteile eines vielfältigeren Anbaus mit Leguminosen. Ein entscheidender Teil der Lösung ist die nachhaltige Entwicklung der regionalen und lokalen Produktion in Europa – aufbauend auf Wissen, wie es der Legume Hub zur Verfügung stellt.

Der Legume Hub wird durch das Projekt Legumes Translated, ein Horizon 2020-Projekt der Europäischen Union, und die neu gegründete European Legume Hub Community koordiniert. Matthias Klaiss, landwirtschaftlicher Berater am FiBL Schweiz, erläutert den Beitrag des FiBL: "Wir leiten im Projekt 'Legumes Translated' das Arbeitspaket 6 'Kommunikation und Wirkung'. Hier unterstützen wir unter anderem die Produktion von Beratungsvideos der Projektpartner. Zudem stellt das FiBL das Know-how der Schweizer Akteursgruppen zur Verfügung. Diese teilen ihre Erfahrungen vom Anbau bis zur Produktvermarktung verschiedener Körnerleguminosen."

Das Projekt Legumes Translated

Der Legume Hub wurde im Rahmen des Projekts Legumes Translated entwickelt. Das Projekt wird durch die Europäischen Union finanziert, im Rahmen des Horizon 2020-Programms für Forschung, technologische Entwicklung und Demonstration unter der Fördervereinbarung Nr. 817634. Das Konsortium des Projekts Legumes Translated umfasst 17 Partner in 9 Ländern mit 14 lokalen Innovationsgruppen.

Die Philosophie des Legume Hub: gemeinsames Wissen, gemeinsames Eigentum

Der Legume Hub ist eine Wissensplattform, die allen Interessierten den freien Zugang zu Wissen, Erkenntnissen und erfolgreichen Praktiken ermöglicht. Dabei bedient der Legume Hub die gesamte Wertschöpfungskette von der Pflanzenzüchtung über den Landwirtschaftsbetrieb bis hin zu Verarbeitung und den Verbrauch von Leguminosen. Die Mitglieder der Legume Hub Community nutzen den Hub, um Artikel, Forschungsberichte oder Videos zu verbreiten. Zu den Nutzern gehören Züchter, Landwirte als Anbauer und Nutzer von Leguminosen, Verarbeiter für Futter- und Lebensmittelzwecke und alle, die an den damit verbundenen Teilen der Wertschöpfungsketten beteiligt sind. "Beim Legume Hub geht es darum, das gemeinsame Wissen einer innovativen Gemeinschaft zu stärken. Der  Launch des Legume Hub ist ein Meilenstein für den Einsatz von Leguminosen in der nachhaltigen Entwicklung unserer Agrar- und Ernährungssysteme", sagt Donal Murphy-Bokern, leitender Redakteur des Legume Hub.

Einladung: Treten Sie der Legume Hub Community bei

Alle, die über praktisches oder forschungsbasiertes Fachwissen verfügen, sind eingeladen, sich zu registrieren und damit der Legume Hub Community beizutreten. Jedes Mitglied kann den Legume Hub nutzen, um Artikel zu veröffentlichen oder um bestehende Forschungsberichte oder Videos zu verbreiten. Mitglieder, ihre Projekte und Organisationen bekommen auf dem Legume Hub Anerkennung – jeder Artikel wird den AutorInnen und deren Organisationen zugeordnet und ist als wissenschaftliche oder technische Publikation zitierfähig. Darüber hinaus können Mitglieder ihr Engagement erweiten, indem sie dem Redaktionsteam beitreten und bei der Überprüfung von Inhalten und der Ausrichtung des Legume Hub mitwirken. Alle redaktionellen Arbeiten scheinen im persönlichen Profil jedes Autors und jeder Autorin auf dem Legume Hub auf.

Als eine gemeinschaftlich betriebene Publikationsplattform wurde der Hub für alle relevanten Projektkonsortien und -teams konzipiert. Diese sind eingeladen, der Legume Hub Community beizutreten und den Hub zur Unterstützung ihrer Kommunikations- und Publikationsaktivitäten zu nutzen.

Die European Legume Hub Community arbeitet mit der Europäischen Kommission und der Europäischen Innovationspartnerschaft für die landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit (EIP Agri) zusammen. So wird sichergestellt, dass der Legume Hub als gute Möglichkeit wahrgenommen wird, um den Mitgliedern als Gemeinschaft von WissenschaftlerInnen und TechnologInnen in der öffentlichen Debatte über die Entwicklung des Leguminosenanbaus eine Stimme zu verleihen.

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