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Auf dem Weg zu einer besseren Nachhaltigkeit von Palmöl – FiBL veröffentlicht Analysebericht

Auch wenn sie in Plantagen angebaut werden, beinhalten biologisch bewirtschaftete Palmölproduktionssysteme eine relativ grosse Pflanzenvielfalt. Bild einer Anlage der Firma Agropalma in Brasilien. (Foto: FiBL, Thomas Bernet)

Die Palmölproduktion hat sich in den letzten fünfzehn Jahren mehr als verdoppelt. Da die schnelle Expansion von Palmöl in vielen Fällen mit Entwaldung, Verlust an biologischer Vielfalt und Landbesitz einhergeht, stellt sich die Frage, ob Palmöl tatsächlich nachhaltiger ist, wenn es aus biologischem Anbau stammt. Das FiBL hat nun im Rahmen eines vom Coop Nachhaltigkeitsfonds und dem Staatssekretariat für Wirtschaft SECO finanzierten Projekts zu diesem Thema einen Synthesebericht veröffentlicht.

Um die Nachhaltigkeitswirkungen verschiedener Palmöl-Produktionsmethoden zu vergleichen, hat das FiBL die sogenannte 'Palmöl-Hotspot-Analyse' entwickelt, die 22 'Nachhaltigkeit-Hotspots' beinhaltet. Mit dieser Methode wurden acht verschiede Palmöl-Produzenten in Afrika und Südamerika qualitativ bewertet: konventionelle und zertifizierte Betriebe, u.a. mit RSPO- (Roundtable on Sustainable Palm Oil), Fair-Trade- und Biozertifizierung.

Die Ergebnisse zeigen klare Unterschiede in den "Nachhaltigkeitswirkungen" der besuchten Unternehmen. Die konventionellen Betriebe erzielten insgesamt viel weniger "Nachhaltigkeitspunkte", obwohl sie wichtiges Einkommen für viele Hundert (Klein-)Bauern im ländlichen Raum durch die Verarbeitung der lokal produzierten Palmfrüchte generieren. Während das ausschliesslich RSPO-zertifizierte Unternehmen eine durchschnittliche Bewertung erhält, aufgrund des gängigen Einsatzes von Mineraldüngern und Herbiziden – was eine geringere Bewertung hinsichtlich der 'Umwelt-Hotspots' mit sich bringt – erhalten alle biozertifizierten Unternehmen, die ebenfalls entweder Fair-Trade- oder RSPO-zertifiziert sind, "gute" und "sehr gute" 'Hotspot-Bewertungen'. Sie schneiden in allen vier Nachhaltigkeitsbereichen 'Landnutzung', 'Ölqualität', 'soziale Effekte' und 'ökologische Auswirkungen' hoch ab. Treibende Gründe dafür sind die höher angesetzten Preise für die zuliefernden Bauern, wichtige soziale Investitionen und die Anwendung von umweltschonenden Praktiken an. Interessant ist die Erkenntnis, dass der RSPO-Standard einen wichtigen Mehrwert für die biozertifizierten Unternehmen darstellt: Während die Biozertifizierung die ökologischen Nachhaltigkeitswirkungen steigert, hilft der RSPO-Standard die Nachhaltigkeitswirkungen in Bezug auf "soziale Verantwortung" und "Transparenz" zu steigern.

Der Bericht ist auf der Organic Eprints Webseite verfügbar (siehe Link unten).

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