Der Anbau von Leguminosen in der Schweiz von grosser Bedeutung, um den steigenden Bedarf an hochwertigem, lokal produziertem pflanzlichem Eiweiss für Lebens- und Futtermittel zu decken und gleichzeitig die Bodengesundheit durch biologische Stickstofffixierung zu verbessern. Gegenwärtig sind jedoch lange Anbaupausen zwischen Leguminosen, etwa Erbsen, notwendig. Diese Pausen dienen dazu, die Anreicherung von bodenlebenden Krankheitserregern zu verhindern, die starke Wurzelfäule (Bodenmüdigkeit) verursachen können.
Einige Erbsengenotypen wachsen zwar in müden Böden besser als andere, doch ist die bisher durch Züchtung erreichte Resistenz nicht ausreichend. Innovative Ansätze, wie die Mikrobiom-vermittelte Resistenz, könnten hier erfolgversprechender sein. In einer früheren Untersuchung an 252 Erbsenlinien mit hoher Variabilität in ihrer Wurzelfäule Resistenz konnten wir Mikroorganismen identifizieren, die mit der Pflanzenresistenz assoziiert sind.
Ziel der aktuellen Arbeit ist es, diese vielversprechenden Pilze und Bakterien zu isolieren und ihre krankheitsunterdrückende Wirkung zu testen – sowohl an den behandelten Pflanzen als auch an nachfolgenden Erbsenpflanzen im selben Boden. Das Projekt vereint Fachwissen aus den Bereichen Resistenzzüchtung, Mikrobiomforschung, Pflanze-Mikroben-Interaktionen und der Entwicklung mikrobieller Inokulate. Hieraus soll ein Produktprototyp entwickelt werden, der mit den Richtlinien der biologischen Landwirtschaft vereinbar ist.
Der gezielte Einsatz mikrobieller Produkte soll die Erträge und Einkommenssicherheit für Schweizer Landwirt*innen erhöhen und die Anreicherung von Krankheitserreger im Boden verhindern oder verringern, sodass kürzere Fruchtfolgepausen zwischen Leguminosen möglich werden. Dadurch lässt sich das inländische Angebot an hochwertigem pflanzlichem Protein für Nahrungs- und Futtermittel steigern.
Projektleitung