In der Milchschafhaltung werden Lämmer häufig kurz nach der Geburt von ihrer Mutter getrennt - ein Eingriff, der sowohl für die Aue als auch für das Jungtier mit Stress verbunden sein kann. In der Schweiz variieren die Aufzuchtpraktiken: Einige Betriebe lassen die Lämmer bis zum Absetzen von der Milch auf dem Hof, andere geben sie frühzeitig in die Mast, was durch Transport und Vermischung mit fremden Tieren zusätzlichen Stress verursacht. Nur wenige Betriebe praktizieren die muttergebundene Aufzucht, bei der die Lämmer mehrere Wochen bei der Mutter bleiben.
Die Datenlage zur Stressbelastung in den verschiedenen Systemen, insbesondere unter Schweizer Bedingungen, ist sehr dünn. Das Projekt untersucht daher Unterschiede zwischen muttergebundener und mutterloser Aufzucht auf dem Geburtsbetrieb anhand von Stressmarkern wie Cortisolmetaboliten im Kot und Verhaltensbeobachtungen von Auen und Lämmern sowie Gewichtsentwicklung der Lämmer. Ziel ist es, den Einfluss verschiedener Aufzuchtsysteme auf die Stressbelastung von Aue und Lamm wissenschaftlich zu untersuchen.
Projektleitung