Blühstreifen werden in der Landwirtschaft genutzt, um Lebensraum für Nützlinge zu schaffen. Sie fördern die biologische Schädlingsbekämpfung und die Bestäubung von Kulturpflanzen. Im Tafelobstbau, der heute überwiegend in Niederstamm-Anlagen erfolgt, sind Blühstreifen zwischen den Baumreihen jedoch selten. Gründe dafür sind logistische Herausforderungen wie zusätzliche Maschinen, hoher Pflegeaufwand und Mäusebekämpfung. Besonders Steinobstanlagen könnten jedoch von Blühstrukturen profitieren.
Der Grossteil der Tafelkirschen in der Schweiz, und zunehmend auch Zwetschgen und Aprikosen, wird in Anlagen mit Regenschutzdach und seitlichen Insektenschutznetzen produziert. Die Insektenschutznetze meist nach der Blüte angebracht und sollen das Eindringen von Schädlingen, wie etwa Fruchtfliegen, verhindern. Ihr Nachteil ist aber, dass diese Barrieren auch Nützlinge ausschliessen können. Vor allem das Auftreten von Blattläusen wird somit begünstigt. Innerhalb der Netze fehlen zudem Nektar- und Pollenquellen, die für viele natürliche Gegenspieler der Blattläuse wichtig sind.
In diesem Projekt wollen wir deshalb zwei Ansätze auf ihre Wirkung testen:
Wir gehen davon aus, dass beide Ansätze eine ähnliche Wirkung wie Blühstreifen zwischen den Baumreihen bieten und zudem die logistischen Herausforderungen und den Pflegeaufwand für die Obstproduzent*innen verringern. Damit können die Akzeptanz und Anwendung in der Praxis gesteigert werden.
Projektpartner