Regulierung der Kirschfruchtfliege im biologischen Anbau: Prüfung von entomopathogenen Pilzen in Labor- und Feldversuchen.
Die Kirschfruchtfliege Rhagoletis cerasi Loew (Diptera: Tephritidae) ist der wichtigste Schädling im Süsskirschenanbau in Europa. Bei unbehandelten Bäumen können bis zu 100% der Kirschen Madenbefall aufweisen. Da Handel und Verbraucher nur einen Befall von maximal 2% tolerieren, sind effiziente Bekämpfungsmassnahmen gefragt. Im biologischen Anbau ist eine Bekämpfung derzeit nur mit Leimfallen oder durch den Einsatz von Netzen möglich. Beide Methoden sind sehr arbeitsintensiv und oft nicht ausreichend wirksam. Der Einsatz von Mikroorganismen als Biocontrol-Massnahme könnte eine Alternative darstellen. In Laborversuchen wurden mehrere insektenpathogene Pilze hinsichtlich ihrer Pathogenität und Virulenz gegen die verschiedenen Lebensstadien der Kirschfruchtfliege geprüft. Mit Wirkungsgraden von bis zu 99.6% wurden dabei einige viel versprechende Pilzstämme selektiert. Neben Beauveria bassiana waren Paecilomyces fumosoroseus und Metarhizium anisopliae besonders effizient. Erste Freilandversuche erfolgten 2006. Die Pilzprodukte wurden während der Flugperiode viermal auf die Bäume appliziert. Die Wirkungsgrade von 69-74% sind viel versprechend, müssen jedoch noch weiter erhöht werden, um den Ansprüchen des Handels und der Verbraucher gerecht zu werden