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MIX-ENABLE - neues Forschungsprojekt zu nachhaltiger Tierhaltung

Gruppenbild mit 20 Personen.

Auftakttreffen zum Projekt "MIX-ENABLE" in Toulouse Anfang April (Foto: ITAB, Catherine Experto).

Unter dem Namen MIX-ENABLE haben zehn Partnerorganisationen aus ganz Europa und das Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL Anfang April ein Forschungs- und Entwicklungsprojekt zur nachhaltigen ökologischen Tierhaltung mit mehreren Tierarten gestartet.

 

Vom 4. bis 6. April 2018 fand das Auftakttreffen des Projekts MIX-ENABLE in Toulouse, Frankreich, statt. 25 Wissenschaftler aus sieben Ländern trafen sich dort, um über die ersten Schritte des Projektes zu diskutieren. Das Projekt wird im Rahmen von CORE Organic vom Bundesamt für Landwirtschaft co-finanziert und zielt darauf ab, das Wissen über biologisch wirtschaftende Gemischtbetriebe die zwei oder mehr Tierarten halten, zu vertiefen, nachhaltige und widerstandsfähige Formen der Tierhaltung zu erschliessen und verbesserte Strategien zu entwickeln.

Problemstellung

Die Haltung von zwei oder mehr Tierarten in den Pflanzenbau eines landwirtschaftlichen Betriebes zu integrieren, kann verschiedene positive Effekte haben, u.a. eine effizientere Nutzung des Weidelandes und ein verbessertes Parasitenmanagement. Dennoch sind die meisten biologischen Tierhaltungsbetriebe zunehmend spezialisiert und halten oft nur eine Tierart. Zudem ist auf den wenigen Betrieben mit mehreren Tierarten die Integration zwischen den einzelnen Betriebskomponenten (Ackerfrüchte, Weideland, Vieh) häufig begrenzt. Dies kann dazu führen, dass die potentiellen Vorteile, die das Halten mehrerer Tierarten mit sich bringen kann, geschmälert werden. Ziel von MIX-ENABLE ist daher, die Vor- und Nachteile von Betrieben mit mehreren Tierarten in Europa zu untersuchen. Im Fokus stehen dabei die Nachhaltigkeit sowie die Robustheit dieser Betriebe gegenüber ungünstigen Ereignissen wie Klimaveränderung oder Preisschwankungen. Von besonderem Interesse ist dabei der Integrationsgrad der einzelnen Komponenten, also ob beispielsweise zwei Tierarten strikt separiert werden oder ob es Überschneidungen gibt wie zum Beispiel bei einer Mischweide.

Methoden

Um in der Praxis den Integrationsgrad zwischen den Betriebskomponenten beurteilen zu können, sammeln die Projektpartner von MIX-ENABLE je Land auf mindestens 20 Biobetrieben entsprechende Daten. Für eine ganzheitliche Bewertung wird zudem ein Indikatorensystem entwickelt und angewendet, mit dem Nachhaltigkeit und Robustheit der Betriebe dem Grad der Integration zwischen den Betriebskomponenten zugeordnet werden können. Die erhobenen Daten werden in Modelle integriert, um die Leistungen von Gemischtbetrieben in unterschiedlichen Bedingungen besser vorhersagen zu können. So kann das Potential und möglicherweise die Attraktivität der Haltung von mehreren Tierarten mit hoher Integration der einzelnen Komponenten erhöht werden.

Projektpartner

BOKU (Österreich), CRAW (Belgien), Forschungsring (Deutschland), IDELE (Frankreich), ITAB (Frankreich), INRA (Frankreich), SLU (Schweden), Thünen Institut (Deutschland), Tuscia University (Italien), Projektkoordination: Guillaume Martin, INRA (Frankreich)

Weitere Informationen

FiBL-Kontakt

Steffen Werne