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Einfluss der Anbauverfahren auf die Qualität von Weizen

Abstract

Die Hochleistungsdünnschicht-Chromatographie (HPTLC) ist eine hochentwickelte Methode, die die Quantifizierung verschiedenster Inhaltsstoffe zulässt und einen hohen Probendurchsatz erlaubt.

In diesem Projekt wurden neun verschiedene Sorten aus biologisch und konventionellen Anbausystemen eines Langzeitversuchs mittels HPTLC auf ihre Aminosäurenzusammensetzung in zwei Anbaujahren untersucht.

Die Gehalte an Isoleucin und Glycin waren unter biologischen Anbaubedingungen signifikant höher als unter konventionellen Bedingungen, während das Gegenteil auf Phenylalanin zutraf. Signifikante Sortenunterschiede konnten bei den Aminosäuren Glycin und Phenylalanin festgestellt werden. Bei Glycin, Threonin und Phenylalanin wurden zudem signifikante Sorten-Anbausystem-Wechselwirkungen beobachtet. Auffällig war, dass ökologisch gezüchtete Sorten bei biologischen Anbaubedingungen signifikant höhere Glycin-, Cystein- und Prolin-Gehalte hatten als konventionell gezüchtete Sorten. Bei Phenylalanin konnten ebenfalls höhere Gehalte in ökologisch gezüchteten Sorten gefunden werden. Dies ist insofern interessant, als nicht aktiv auf die Aminosäurenzusammensetzung gezüchtet wurde. Es bestätigt, dass die Selektionsumwelt und damit das Züchtungsverfahren einen grossen Einfluss auf die Inhaltsstoffzusammensetzung der Sorten haben kann.

Detaillierte Projektbeschreibung

Mehrjährige Sortenversuche mit Winterweizen aus biologischen und konventionellen Züchtungsprogrammen sowie mit alten Sorten wurden unter verschiedenen Umweltbedingungen durchgeführt. Die Ergebnisse aus diesen Versuchen liegen publiziert vor (Hildermann et al. 2010; Hildermann et al. submitted; Hildermann et al. 2009).
Im DOK-Langzeitversuch werden seit 1978 biologische und konventionelle Landbausysteme verglichen. In einer Untersuchung von Proben einer Weizensorte, die in diesem Versuch angebaut wurde, wurden insgesamt 14 Aminosäuren gefunden (Zoerb et al. 2006). Für die beiden Aminosäuren Alanin und Valin wurden signifikante Unterschiede zwischen den konventionellen und den biologischen Verfahren gefunden. Auch zeigten sich deutliche Unterschiede zwischen den Verfahren bei 25 Proteinen (Zoerb et al. 2009). Bisher liegen jedoch kaum Informationen aus mehrjährigen Feldstudien vor, in denen die Wechselwirkung von Anbausystem und Sorte untersucht wurde. Die Hochleistungsdünnschicht-Chromatographie (HPTLC) ist eine hochentwickelte Methode, die die Quantifizierung verschiedenster Inhaltsstoffe zulässt und einen hohen Probendurchsatz erlaubt. Diese Methode soll am FiBL etabliert werden, um Weizenproben aus verschiedenen Feldversuchen auf Unterschiede in der Zusammensetzung der Aminosäuren zu untersuchen.

Folgende Ziele wurden in diesem Projekt verfolgt:

  • Etablierung einer Methode zur Bestimmung der Aminosäuren mittels Hochleistungsdünnschichtchromatographie (HPTLC)
  • Identifizierung von Sorteneffekten auf die Zusammensetzung und Menge der Aminosäuren
  • Identifizierung von Anbausystemeffekten auf die Zusammensetzung und Menge der Aminosäuren
Finanzierung/ Donor

 

(Forschungs-)Programm
  • Fondation Sur-la-Croix – Forschung und Innovation
Projektpartner
  • Universität Giessen
  • Camag AG Muttenz
  • Max-Rubner-Institut, Detmold
FiBL Projektleitung/ Kontakt
FiBL Mitarbeitende
  • Arncken-Karutz Christine (Departement für Nutzpflanzenwissenschaften)
  • Thonar Cécile (Departement für Bodenwissenschaften)
(nicht verlinkte Personen sind ehemalige FiBL Mitarbeitende)
Rolle des FiBL

Projektleitung und Ausführung

FiBL Projektnummer 10040
Änderungsdatum 12.06.2019
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