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Wissenschaftstagung Ökologischer Landbau: Am richtigen Ort zur richtigen Zeit

Posterpräsentation mit Diskussionen

Vom 15. bis 18. März findet die 11. Wissenschaftstagung Ökologischer Landbau an der Justus-Liebig-Universität Gießen statt. Zur Eröffnungsversanstaltung am 16. März reisten rund 300 Forscher aus ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland an.

Vom 15. bis 18. März  findet die 11. Wissenschaftstagung Ökologischer Landbau an der Justus-Liebig-Universität Gießen statt. Zur Eröffnungsversanstaltung am 16. März reisten rund 300 Forscher aus ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland an. Organisator Professor Günter Leithold von der Professur für Organischen Landbau und Universitätspräsident Professor Joybrato Mukherjee zeigten sich erfreut, dass die Tagung in diesem Jahr in Gießen veranstaltet wird. Der Universitätspräsident betonte, dass die Tagung besonders gut an die Uni Gießen mit ihrem Fächerschwerpunkt „Mensch, Ernährung, Umwelt“ passe. Und so finde die Tagung "zur richtigen Zeit am richtigen Ort" statt.

Die Hessische Landwirtschaftsministerin Lucia Puttrich stellte in ihrer Begrüßung heraus, dass die Wissenschaftler am Tagungsort Gießen sowohl in der Mitte Deutschlands als auch in der Mitte Hessens zusammen kommen. Auch sei der Ökolandbau inzwischen in der Mitte der Gesellschaft angekommen und habe in Hessen eine besondere Bedeutung und Tradition. Die steigende Nachfrage nach Ökoprodukten zeige, dass von Seiten der Verbraucher ein großes Interesse und Vertrauen bestehe, was auch auf die Forschung in diesem Bereich zurückzuführen sei. Sie betonte weiter, dass aber noch immer zu wenig über die Wertigkeit von Produkten geredet werde. Für eine entsprechende Qualität müsse man bereit sein, auch einen angemessenen Preis zu zahlen.

Wolfgang Reimer vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz nahm in seiner Ansprache die Bedeutung des Tagungsmottos „Es geht ums Ganze: Forschen im Dialog von Wissenschaft und Praxis“ in den Fokus. Für viele zentrale Zukunftsfragen der Welt biete der Ökolandbau Lösungsansätze, so zum Beispiel zum Klimaschutz, für die Erhaltung der biologischen Vielfalt und vor allem für die Welternährung. Dafür seien standortangepasste, nachhaltige Systeme gefragt. Reimer blickte positiv in die Zukunft der Ökolandbau-Forschung: Nach der Öffnung des „Bundesprogramm Ökologischer Landbau“ für „andere Formen der nachhaltigen Landwirtschaft“ stünden wiederum auch andere Forschungsprogramme für die Ökolandbau-Forschung offen, so dass in Zukunft eher mehr Forschungsprojekte aus dem Ökolandbau gefördert werden könnten.

Der Träger des Alternativen Nobelpreises und Quantenphysiker Professor Hans-Peter Dürr stellte in seinem Vortrag vor, wie sich aus seiner Sicht das Denken in einer Welt im Umbruch verändern müsse. Professor Dürr betonte, dass die Menschen lernen müssten, auf neue Weise zu denken und sich als Teil der Natur zu begreifen - ihre Lebensgrundlage, ohne die sie nicht auskommen. Für ein nachhaltiges Wirtschaften müssten die Dynamik des Lebensprozesses und der Lebendigkeit mitbetrachtet werden.

Ein neues ganzheitliches Denken forderte auch Götz Rehn, Geschäftsführer der Alnatura-Supermärkte. Er stellte in seiner Rede die "vierte Dimension der Nachhaltigkeit" vor: die Sinnbestimmung. Im Wirtschaftsleben sei die Sinnfrage häufig in den Hintergrund gerückt. In Zeiten großer persönlicher Freiheit müsse diese Frage aber wieder mehr ins Zentrum geholt werden. „Tragen Sie dazu bei, dass mehr Sinn in die Welt kommt. Es ist möglich!“ schloss Rehn seine Rede.

Die Tagungsteilnehmer beschäftigten sich im Anschluss an die Eröffnungsveranstaltung in Fach- und Postersektionen mit verschiedenen Fachthemen der Forschung zum Ökolandbau, von der Lebensmittelqualität bis zur Pflanzenzüchtung. Die Tagung findet noch bis zum 18. März an der Justus-Liebig-Universität Gießen statt.

Kontakt

Dr. Klaus-Peter Wilbois
FiBL Deutschland e.V.
Forschungsinstitut für biologischen Landbau
Kasseler Straße 1a
60486 Frankfurt am Main
Tel. +49 69 7137699-76
Fax +49 69 7137699-9
Klaus.Wilbois(at)fibl.org
www.fibl.org

Weitere Informationen

www.wissenschaftstagung.de