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Früh erkennen, wo sich Schadinsekten ausbreiten

Forscherin prüft Pflanze auf Schadinsekten

FiBL-Forscherin Sibylle Stöckli berechnet, wo sich neue Schadinsekten im Zuge des Klimawandels einnisten werden. (Foto: Marion Nitsch)

Der Klimawandel ist da. Um seine Folgen abzuschätzen und sich vorzubereiten, hat die Schweiz Experten und Expertinnen verschiedenster Fachgebiete im Netzwerk NCCS versammelt. Mit dabei ist Sibylle Stöckli vom FiBL, die Prognosen zur Verbreitung von Schadorganismen erarbeitet.

Der Klimawandel ist leider schon Realität. Die Temperaturen steigen an, in der Schweiz um 0,39 Grad alle zehn Jahre seit 1961. Die Folgen sind Hochwasser, Sommertrockenheit oder die Ausbreitung von gebietsfremden Arten. Um die komplexen zukünftigen Folgen des Klimawandels abzuschätzen, schuf die Schweiz, 2015 das National Centre for Climate Services (NCCS). Es ist ein Netzwerk, welches Klimadienstleistungen anbietet, sprich: Informationen über das vergangene, aktuelle und zukünftige Klima und dessen Folgen. Mit dabei ist auch Sibylle Stöckli vom FiBL, gemeinsam mit Klimatologen, Geografinnen und Agronomen weiterer Institute. Die Forscherin ist damit beauftragt, Informationen zur zukünftigen Ausbreitung von invasiven gebietsfremden Schadinsekten zu beschaffen. "Wir haben Klimafolgenmodelle entwickelt, mit denen wir auch für die Schweiz mit ihrer vielfältigen Topografie präzise Risikoanalysen machen können. Diese ermöglichen es, ziemlich genau vorherzusagen, ob eine neue Art von Schadinsekten aufgrund des Klimas längerfristig an einem Standort überleben kann", sagt Sibylle Stöckli. "Die Resultate dienen dann Landwirten, Beraterinnen und Fachstellen, um sich rechtzeitig über Anpassungsmassnahmen zu informieren und mögliche Pflanzenschutzstrategien zu entwickeln."

Prognose: Die Marmorierte Baumwanze wird viele neue Gebiete erobern

Die aus Asien eingeschleppte Marmorierte Baumwanze verursacht hohe Ernteausfälle in Obst- und Gemüsekulturen. Sibylle Stöckli hat gemeinsam mit Forschungspartnern Simulationen entwickelt, die zeigen, dass diese invasive Art in den nächsten dreissig Jahren vermutlich vor allem in höhere Gebiete vordringen und sich in der Nordwestschweiz weiter ausdehnen wird. Zudem könnten in Zukunft regelmässig zwei oder sogar drei Generationen pro Jahr auftreten. "Das zeigt, wie wichtig es heute schon ist, an morgen zu denken, und Frühwarnsysteme einzuführen", so Sibylle Stöckli.

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