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FiBL und Vogelwarte ziehen positive Bilanz: Landwirte punkten mit Biodiversität

Hohe Punktezahl für den Landwirt: Blumenwiese, Steinhaufen und Hecke ergänzen sich optimal und bieten auch anspruchsvollen Tierarten guten Lebensraum. Ein Musterbeispiel für die Förderung der Biodiversität im Kulturland. (Foto: Markus Jenny)

In Blumenwiesen, die erst spät im Juni gemäht werden, kann der Feldhase seine Jungen ungestört aufziehen. (Foto: Markus Jenny)

Der Neuntöter brütet in der Hecke, sein Nest ist dank den dornigen Wildrosen gut geschützt. (Foto: Markus Jenny)

Immer mehr Landwirte fördern auf ihren Betrieben die Biodiversität. Oft wenden sie dabei Massnahmen an, welche das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) und die Schweizerische Vogelwarte Sempach in einem achtjährigen Projekt entwickelt haben. Die beiden Institutionen sehen sich in ihrer Arbeit bestätigt: Sie können belegen, dass diese Massnahmen der Natur und den Landwirten sichtbare und messbare Mehrwerte bringen.

(Frick/Sempach, 30. Juni 2017) Es gab Einiges zu feiern an der heutigen Schlussveranstaltung des achtjährigen Projektes "Mit Vielfalt punkten – Bauern beleben die Natur" in Olten. "Die ganze erste Auflage von 8‘500 Exemplaren ist ausverkauft", freut sich FiBL-Direktor Professor Urs Niggli über den riesigen Erfolg des Handbuchs "Biodiversität auf dem Landwirtschaftsbetrieb – Ein Handbuch für die Praxis". Das 2016 vom FiBL und der Vogelwarte Sempach publizierte Werk zeigt anschaulich, wie Landwirte auf ihren Betrieben die Natur fördern können. Die Leserschaft erfährt, wie Blumenwiesen, Buntbrachen und Hecken, auch Biodiversitätsförderflächen (BFF) genannt, bewirtschaftet und wie Acker- und Spezialkulturen naturschonend genutzt werden können.

Hohe Akzeptanz

Das grosse Interesse an den Rezepten zur Wiederbelebung der Natur im Kulturland hat mehrere Gründe: Die Massnahmen sind erprobt und praxistauglich und geniessen damit eine hohe Akzeptanz. Dank der breiten Palette an Massnahmen können die Landwirte die für ihren Betrieb passenden Instrumente einsetzen. Und letztlich bringt die Kombination von Nahrungsmittelproduktion und Förderung der Biodiversität auch ökonomische Vorteile für den Betrieb. Entscheidend ist aber, dass auch die Natur gewinnt. "Unsere begleitenden Untersuchungen beweisen, dass die Landwirte mit ihrem Tun und Lassen massgeblich mitbestimmen, wie viele Vögel, Schmetterlinge, Heuschrecken und Pflanzen auf ihren Betrieben vorkommen", erklärt Professor Lukas Jenni, Wissenschaftlicher Leiter der Vogelwarte Sempach.

Als besonders erfolgreich hat sich die gesamtbetriebliche Beratung herausgestellt. Dabei werden die Möglichkeiten eines ganzen Betriebs analysiert. Landwirte, die bei einer solchen Beratung mitmachten, erhöhten den Anteil an Biodiversitätsförderflächen und deren Qualität im Vergleich zu nicht beratenen Betrieben innerhalb weniger Jahre deutlich. Und gleichzeitig verbesserten sie damit auch ihr Einkommen.

Breite Unterstützung

Das achtjährige Projekt "Mit Vielfalt punkten – Bauern beleben die Natur" (2009 bis 2017) fand eine breite und grosszügige Unterstützung durch das Bundesamt für Umwelt BAFU, das Bundesamt für Landwirtschaft BLW sowie die beiden Labelorganisationen Bio Suisse und IP-SUISSE. Finanziell zum Gelingen beigetragen haben namhafte Stiftungen: Avina Stiftung, Ernst Göhner Stiftung, MAVA Stiftung, Temperatio Stiftung, Vontobel-Stiftung, Stiftung Dreiklang, Paul Schiller Stiftung, Sophie und Karl Binding Stiftung, Strafin Foundation, Hamasil Stiftung, Anna Maria und Karl Kramer-Stiftung, Hugo Looser-Stiftung.

Weitere Informationen

Kontakte

Video

youtube.com: Video zur Schlussveranstaltung "Mit Vielfalt punkten"

Publikation

Graf, R., M. Jenny, V. Chevillat, G. Weidmann, D. Hagist und L. Pfiffner (2016): Biodiversität auf dem Landwirtschaftsbetrieb – Ein Handbuch für die Praxis. FiBL und Vogelwarte, Frick und Sempach, 176 Seiten.

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Bilder in Druckqualität

vogelwarte.ch: Medienmitteilung mit Bildern auf der Webseite der Vogelwarte Sempach